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„Wir brauchen jetzt ein klares Hirn“

Im Interview auf Antenne Bayern fordert Simone Fleischmann klare Vorgaben, wie Schulkinder und Lehrkräfte jetzt die kommenden Wochen und Monate überbrücken können.

Schulkinder und Eltern müssen nun doch längere Zeiträume ohne Unterricht in der Schule überbrücken als ursprünglich angenommen. Und das stellt die Schulfamilie vor neue Herausforderungen. Im Interview mit Antenne-Bayern-Moderatorin Kathi Kleff („Frag den Freistaat“) sagt die BLLV-Präsidentin: „Wir brauchen jetzt neue Konzepte für die kommenden Monate“. Damit meint sie: Klar Infos und Ansagen, wie Schulkinder jetzt zuhause lernen sollen. Wie Lehrkräfte und Schüler kommunizieren sollen und wie Schüler von Lehrerinnen und Lehrern Feedback erhalten. Für Fleischmann ist klar: Digitaler Unterricht muss jetzt für die nächste Zeit aus- und aufgebaut werden.“

Fleischmann fordert Förderprogramme für Endgeräte

Damit alle Kinder im Lernprozess bleiben, fordert Simone Fleischmann spezielle Förderprogramme. Die sollen greifen, wenn Kinder zuhause kein entsprechendes Endgerät haben und so sicherstellen, dass jedes Kind beispielsweise an Unterricht in Video-Konferenzen teilnehmen kann. Außerdem fordert sie Hilfsprogramme um die psychische Belastung von Familien in der derzeitigen Stresssituation auffangen zu können. 

In diesem Zusammenhang lobt Simone Fleischmann, dass es in diesem Schuljahr kein Schüler sitzenbleiben werde. „Das nimmt für viele Kinder und Eltern Stress und Angst“, so Fleischmann. Besonders erfreulich findet sie, dass so der eigentliche Auftrag von Schule noch deutlicher zutage tritt, der eben nicht darin besteht, nur für Noten und Abschlüsse zu lernen.

Lehrermangel rächt sich besonders in der Corona-Krise

Auf die Frage, wie der unterschiedliche Wissenstand der Schülerinnen und Schülern aufgefangen werden kann, ist Simone Fleischmann selbstbewusst: „Lehrerinnen und Lehrer können das - es ist ihr täglich Brot.“ Aber: Gerade dann wird sich rächen, dass in Bayern ein massiver Lehrermangel herrscht. Denn die intensive Betreuung von Schülern, das Stopfen von individuellen Wissenslücken nach einem so langen Zeitraum von Schulschließungen ist für eine Lehrkraft nicht stemmbar. Da sind multiprofessionelle Teams gefragt und mehr als eine Lehrkraft im Klassenzimmer.

Simone Fleischmann rät dringend dazu, die Corona-Krise im Nachgang zu reflektieren: Was lief gut beim Lernen daheim und müssen wir dringend ändern? Müssen wir zum Beispiel unsere Kinder besser darauf vorbereiten, sich selbst Stoff anzueignen? Was können wir aus der Corona-Phase in den normalen Schulalltag mitnehmen? So kann auch aus dieser herausfordernde Zeit etwas Positives für die Zukunft gewonnen werden.

>> Interview mit Simone Fleischmann auf Antenne Bayern "Frag den Freistaat" 

>> Interview von Simone Fleischmann ab Minute 11.11 im BR-Podcast "Corona in Bayern“ (23. Folge)

 

 



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