„Ein empathisches Miteinander ist ein ganz klares Bildungsziel in der Schule“, betont Fleischmann.
Durch den Online-Unterricht sind viele Kinder noch intensiver in Berührung mit digitalen Medien und digitaler Kommunikation gekommen. Wichtiges Vorbild in der Kommunikation sind da Eltern, aber auch in der Schule ist Medienkompetenz ein Feld, in dem mit Hilfe von externen Experten Wissen vermittelt werden muss. Im Online-Unterricht mussten Lehrkräfte erleben, dass Schüler vor dem Bildschirm während rumfläzten oder unter dem Tisch gezockt wurde. Sie rät dazu, sich mit Ich-Botschaften an die Schüler zu wenden nach dem Motto: Wenn Du Dich so gegenüber verhältst, fühle ich mich im Unterricht nicht geachtet.
„Ein empathisches Miteinander ist ein ganz klares Bildungsziel in der Schule“, betont Fleischmann.
Wertediskussionen ins Klassenzimmer holen
Deshalb ist das Klassenzimmer genau der richtige Ort für Wertediskussionen: „ Kinder wollen über Andersartigkeit reden, über Regenbogenfahnen, über das Lebensende.“ Sie weiß aus Erfahrung: Solche Diskussionen, Vielfalt und andere Meinungen zuzulassen, kosten Zeit und Kraft. „Aber es ist enorm wichtig“, davon ist sie überzeugt.
Welche Lehren aus Corona derzeit in der Politik gezogen werden, da ist sich Breit-Keßler noch nicht sicher. Im Moment herrsche noch Aktionismus vor, wofür sie aber Verständnis zeigt. Aus Pädagoginnen-Sicht ist sich Fleischmann sicher: Kinder, die die Pandemie durchstanden haben, können stolz auf sich sein und haben die Chance, gestärkt daraus hervor zu gehen.
Wertekompass braucht Ruhephasen
Breit-Keßler ist überzeugt, dass im Zusammenhang zum Justieren des Wertekompasses Ruhephasen essentiell sind. Denn durch das Innehalten findet ein innerer Reflexionsprozess statt, der einen vor eigenen unbedachten Reaktionen schützt.
Und dabei ist auch der Austausch mit anderen Menschen über Werte wichtig und gibt Energie, wie Simone Fleischmann am Ende des Gesprächs erfreut feststellt: „Richtig gut hat mir unser Gespräch gerade getan!“