Die Befunde sind alarmierend: 51 Prozent der im Bildungsbereich tätigten Befragten gaben an, dass sie „Probleme mit dem Abschalten nach der Arbeit“ haben. Das ist im Vergleich zum Durchschnitt aller Befragten sehr hoch: Insgesamt können 34 Prozent aller Studienteilnehmer nach der Arbeit nicht zur Ruhe kommen. 63 Prozent aller Lehrkräfte müssen auch zu Hause an Schwierigkeiten im Beruf denken. Der Anteil der Arbeitnehmer, die ihren Kopf nicht frei bekommen, ist im Durchschnitt mit 37 Prozent aller Befragten deutlich niedriger.
Für den Job auch in der Freizeit schuften
Eine der Ursachen ist die Entgrenzung von Beruf und Privatleben - ein Phänomen, das Lehrkräfte in besonderem Maß betrifft und zum erhöhten Burn-out-Risiko dieser Berufsgruppe beiträgt. Denn Unterrichtsvorbereitungen und Korrekturarbeiten erledigen sie meist zu Hause, was das Abschalten erschwert. 56 Prozent aller Erzieherinnen und Lehrkräfte gaben an, auch in der Freizeit zu arbeiten. Im Durchschnitt beträgt der Wert nur 15 Prozent aller Befragten. Zudem fallen gerade im Erziehungs- und Bildungsbereich viele Überstunden an. 31 Prozent der in diesem Zweig Beschäftigten gaben an, zehn und mehr Überstunden pro Woche zu leisten. Das liegt weit über dem Durchschnitt von 20 Prozent.
Ein weiterer Belastungsfaktor ist der immer weiter um sich greifende Zwang zur ständigen Erreichbarkeit. 43 Prozent der im Segment Erziehung und Unterricht arbeitenden Befragten müssten sehr häufig oder oft auch in der Freizeit erreichbar sein. Das gaben im Durchschnitt nur 27 Prozent aller Befragten an.