Deswegen ist es gut, dass jetzt ein Kompromiss gefunden wurde und unsere langjährige Forderung umgesetzt wird! Der Islamische Unterricht kommt. So schaffen wir ein ganz anderes Klima an den Schulen und senden als Gesellschaft das klare Signal: Wir akzeptieren jedes Kind und jeden Jugendlichen in seinem muslimischen Glauben.
Für junge Menschen ist es doch immens wichtig, sich mit der eigenen Religion auseinanderzusetzen. Woher kommt der eigene Glaube? Was bedeuten die Grundsätze meiner Religion in einer sich wandelnden Welt? Dies sind Fragen, die sich gläubige Menschen aller Religionen im Laufe ihrer Entwicklung stellen. Und als Gesellschaft müssen wir doch den Anspruch haben, dass wir diese Fragen mit gut ausgebildeten Lehrkräften begleiten und diese Auseinandersetzung nicht als Staat aus der Hand geben. Für alle anderen Religionen akzeptieren wir das selbstverständlich, für Muslime sollten wir das auch tun.
Und ich kann meine felsenfest stehende Überzeugung immer nur wiederholen: Islamischer Unterricht beugt Radikalisierung vor!
Die Lehrerinnen und Lehrer, die für diesen Unterricht an deutschen Universitäten ausgebildet wurden und werden, können uns nur stolz machen: Solch engagierte Kolleginnen und Kollegen, die bereits im Modellversuch tätig waren. Sie haben Erfahrungen und eine gute Ausbildung. Aber bis jetzt gibt es leider nicht genug von ihnen.
Hier müssen wir uns in Bayern dringend Gedanken machen: Wenn der Islamische Unterricht ein Erfolg werden soll, brauchen wir genügend Lehrkräfte! Nur dann kann der Anspruch das Fach flächendeckend anzubieten wirklich umgesetzt werden.
Jetzt kommt er also, der Islamische Unterricht: Raus aus dem Modellversuch und nun erst einmal als Wahlpflichtfach. Aus Sicht des BLLVs ist dies ein Zwischenschritt hin auf dem Weg zum vollwertigen Religionsunterricht. Aber ein sehr wichtiger Zwischenschritt für die muslimischen Kinder und Jugendlichen in Bayern. Darüber freuen wir uns sehr!“