Zu wenig Gestaltungsspielraum, zu wenig Anerkennung: Beides kann uns im Schulalltag begegnen, beides begünstigt Burnout. Der Zusammenhang zwischen hohen Anforderungen und geringem Einfluss auf die Gestaltung der eigenen Arbeit wurde beispielsweise im medizinischen Bereich untersucht: Einengende Vorschriften, wie Patienten zu pflegen seien („Managed Care“), ließen in den USA die Burnout-Rate bei Ärzten ansteigen. Ein Risikofaktor, der auch beim Unterrichten besonders relevant sein dürfte.
Nachgewiesen ist, dass Lehrern vor allem schadet, wenn sie schlecht unterstützt werden: von Eltern, vom Schulteam, von der Schulleitung. Entscheidend sind auch persönliche Einstellung und wie wir mit Belastungssituationen umgehen. Die Forschung unterscheidet zwei Typen: Die „Perfektionisten“ ziehen ihren Selbstwert oft ausschließlich aus ihrer Arbeit. Sie sind eben perfektionistisch, opfern sich auf, können einer Überforderung kein „nein“ entgegensetzen.
Besonders belastete Lehrertypen
Ebenso von Burnout gefährdet ist der Gegentyp, häufig als „Schoner“ bezeichnet. Die Differenzierung geht auf den Psychologen Uwe Saarschmidt zurück, der große Studien zur Lehrergesundheit in Deutschland geleitet hat. „Schoner“ meint die Gruppe derjenigen, die aus vorauseilender Angst, sie könnten verschlissen werden, jedes Engagement vermeiden, sich innerlich von ihrer Arbeit distanzieren. Deutlich häufiger ist bei Lehrern allerdings der erste Typ.
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