Historisch haben Schulnoten einst für einen Zuwachs an Gerechtigkeit gesorgt, erklärt das WDR Wissenschaftsmagazin Quarks. Als nur der Adel Zugang zu Bildung hatte, markierte die Einführung von Schulnoten eine Zeitenwende: Plötzlich entschied die Leistung und nicht die Herkunft über Bildungschancen, und das vermeintlich objektiv. Daraus entwickelte sich die heutige Situation, in der immer noch über Schulnoten Leistungsselektion erfolgt, die rechtsverbindlich über Lebenswege und Zukunftschancen entscheiden soll.
Doch Untersuchungen zeigen, dass es mit der angenommenen Objektivität nicht weit her ist: Quarks illustriert im Videobeitrag, welche Faktoren und Rahmenbedingungen dafür sorgen können, dass die selbe Leistung mit völlig unterschiedlichen Schulnoten bewertet werden kann. Das hänge beispielsweise ab von Bundesland, Handschrift, sozialer Herkunft, Vorgaben, Zeitpunkt, Geschlecht, Körpergewicht, Sympathien, Vorname, Korrekturreihenfolge, Leistungsspektrum der Klasse oder der jeweiligen Schule insgesamt. Dabei gehe es aber oft nicht um Vorurteile und unhinterfragte Klischees, sondern unbewusste Prozesse: >> Video ansehen