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Volksbegehren "Rettet die Bienen" braucht Unterschriften

Gegen das Insektensterben hat die ÖDP mit vielen Unterstützern ein Volksbegehren gestartet: für mehr Blühwiesen, Biolandwirtschaft und Biotope, weniger Pestizide und intensive Landwirtschaft. Dafür sind von bis 13.2. eine Mio. Unterschriften nötig.

Immer weniger Bienen und Schmetterlinge, immer weniger Insektenarten: Dass es weniger summt, brummt, kreucht und fleucht fällt jedem auf. Schlimmstenfalls sind den folgenden Generationen solche Geräusche komplett fremd: Das Verschwinden ganzer Insektenarten ist dramatisch, ebenso dass es von den Arten, die bisher noch überlebt haben, immer weniger Tiere gibt.

Dagegen wendet sich das Volksbegehren Artenvielfalt mit der Forderung „Rettet die Bienen“. Die Verwendung von Pestiziden soll eingeschränkt werden und intensive, ausschließlich effizienzorientierte Landwirtschaft durch schonende, nachhaltige Anbaumethoden ersetzt werden. So sollen mehr Blühwiesen und zusammenhängende Biotope entstehen, aber auch hochwertige regionale landwirtschaftliche Produkte.

Damit wieder mehr Lebensraum für Insekten entstehen kann, braucht das Volksbegehren in der Zeit vom 31. Januar bis 13. Februar die Unterschriften von zehn Prozent der Wahlberechtigten in Bayern, also ca. eine Million.

Weitere Infos über konkrete Maßnahmen und Teilnahmemöglichkeiten inklusive Rathausfinder finden Sie unter volksbegehren-artenvielfalt.de.

Kritik vom Bayerischen Bauernverband, Öko-Landwirten und Bienenzüchtern

Gegen das Volksbegehren spricht sich der Bayerische Bauernverband BBV aus: Die Forderungen, den Ökolandbau auf 20 bis 30 Prozent auszudehnen sei überzogen und gefährde die Existenz der Landwirte, da die Nachfrage nach Bio-Produkten dazu gar nicht ausreichend sei. Hier müssten erst die Verbraucher sensibilisiert werden.

Außerdem würde durch die im Volksbegehren geforderte Neuregelung die förderrechtliche Grundlage für Gelder wegfallen, mit denen Landwirte im Rahmen der bayerischen Agrarumweltprogramme bereits weitreichende Maßnahmen für Artenvielfalt-, Umwelt- und Naturschutz ergriffen. Dieses Engagement würde im Rahmen des Volksbegehrens kleingeredet. Weitere Informationen inklusive eines offenen Briefes des Präsidenten Walter Heidl bietet der BBV unter nein-zum-volksbegehren.com.

Viele Landwirte, die sich bereits ökologisch engagieren, kritisieren zu starke Reglementierung und die "Geiz ist Geil"-Haltung bei Konsumenten, wenn es um den Kauf von Lebensmitteln gehe. Hier müsse man dringend ansetzen. Zuspruch kommt auch von Bienenzüchtern. So beklagt Peter Klippel vom Bienenzuchtverein Ebersberg, dass Bauern dargestellt werden, als würden sie alles vergiften: "Aber der Landwirt sägt nicht den Ast ab, auf dem wir sitzen", stellt er klar. Mehr dazu in einem Bericht der Süddeutschen Zeitung unter sueddeutsche.de.

Unterstützer

Initiiert hat das Volksbegehren die ÖDP, unterstützt wird es auch von den Grünen, der SPD, der Linkspartei und der Bayernpartei, dazu beispielsweise von Biobauern, Imkern, dem BUND Naturschutz Bayern, lokalen Ernährungsinitiativen wie Slow Food, Umweltinitiativen wie Green City, Verlagen, dem Tollwood oder von Ornithologen.



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