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VBE-Umfrage zu Schulöffnungen Startseite

Veränderungen werden sichtbar – Auswirkungen für Lehrkräfte spürbar

Eine deutschlandweite forsa-Studie im Juni 2020 zur „Arbeitssituation von Lehrkräften nach den Schulöffnungen" im Auftrag des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) zeigt: Die Organisation des Lernens hat sich im Zuge von Corona deutlich verändert. Dies hat Auswirkungen auf die Arbeitsstruktur und –belastung der Lehrerinnen und Lehrer. Daraus ergeben sich große Herausforderungen für die Öffnungsphase und die nächsten Monate an den Schulen.

Vor dem Hintergrund der schrittweisen Schulöffnung geben 61 Prozent der befragten Lehrerinnen und Lehrer ihre aktuelle Arbeitsbelastung höher an als noch vor den Schulschließungen. 18 Prozent empfinden ihre Belastung als geringer. Danach gefragt (Mehrfachnennung möglich), welche Tätigkeiten zu Mehrarbeit bzw. -aufwand führen, wird von den Lehrkräften am häufigsten (52%) ein höherer Organisationaufwand genannt. 42 Prozent geben des Weiteren an, dass sie durch die parallele Betreuung der Lerngruppen zu Hause und den Unterricht vor Ort, 41 Prozent, dass sie durch den Bedarf an Kommunikation zu unterschiedlichen Zeiten - was zu einer Streckung des Arbeitstages führte – Mehrarbeit haben.

Herausforderungen während der Schulöffnungsphase

Die mit Abstand größte (pädagogische) Herausforderung während der Schulöffnungsphase ist aus Sicht der Lehrerinnen und Lehrer, Lernunterschiede und mögliche Lernrückstände auszugleichen (82%). Für 56 Prozent stellt in der aktuellen Situation auch eine große Herausforderung dar, eine Struktur zurückzugeben. Für 26 Prozent der Befragten stellt es eine große Herausforderung dar, den Ansprüchen der Eltern gerecht zu werden (Dossier Erziehungspartnerschaft), für 17 Prozent (wieder) Ansprechperson für Sorgen und Nöte der Kinder sein zu können und für 14 Prozent die Vorteile des Arbeitens mit digitalen Endgeräten beizubehalten.

Möglichkeiten zur Entlastung bei der Arbeit

50 Prozent der Lehrkräfte geben an, dass es sie in ihrer momentanen Situation bei ihrer Arbeit am stärksten entlasten würde, nicht gleichzeitig für Lerngruppen in der Schule und zu Hause zuständig zu sein. Auch die Ausstattung mit digitalen Endgeräten für die Schülerinnen und Schüler (50%) sowie die Reduzierung organisatorischer Arbeiten (48%) würde die Hälfte der Befragten bei ihrer Arbeit entlasten. Ein Drittel der Befragten ist der Auffassung, dass der Verzicht auf die Notenvergabe ihre Arbeit erleichtern könnte, sowie das Zwei-Pädagogen-System 26 Prozent der Lehrerinnen und Lehrer in der momentanen Lage als Entlastung. Jeweils 13 Prozent würde die Arbeit durch eine bessere Gesundheitsförderung sowie durch mehr Zeit zur Kooperation, jeweils zehn Prozent durch Fortbildungen innerhalb der Dienstzeit bzw. durch multiprofessionelle Teams an Schulen erleichtert werden. Sieben Prozent würden sich durch Supervision entlastet fühlen.

Um diese Herausforderungen bestmöglich für alle Lehrerinnen und Lehrer leistbar zu machen, fordert Udo Beckmann, Bundesvorsitzender des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) klare Ansagen der politisch Verantwortlichen: „Es braucht einfache und klare Regelungen, die nachvollziehbar und eingängig sind“.

Udo Beckmann bezieht sich auf die aktuellen Zahlen einer vom VBE bei forsa beauftragten repräsentativen Umfrage unter 1.006 Lehrkräften allgemeinbildender Schulen. Diese beschäftigte sich mit der Situation an Schulen während der ersten Wochen der Schulöffnungen und wurde Ende Mai 2020 im Rahmen des Befragungspanels forsa.omninet durchgeführt.

Weitere Dateien:

Forsa-Bericht zur Schulöffnungs-Umfrage

Pressemitteilung des VBE zur Umfrage

10 Punkte für professionelle, gesunde Schulöffnung mit Augenmaß



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Corona