Eine Ministeriumsabfrage zeigt: Es fehlt an wirkungsvollen Gesetzen, Kontrollen und Transparenz hinsichtlich der Einflussnahme von Wirtschaft in Schulen und ist von Land zu Land sehr unterschiedlich geregelt. Doch eines ist überall gleich: Es gibt kaum Kontrollen und Transparenz. Weder Ministerien noch Schulbehörden haben einen Überblick über die Aktivitäten der Unternehmen. Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) und der Verband Bildung und Erziehung Bund (VBE) fordern deshalb, Aktivitäten offen zulegen. Dafür sind deutlich wirksamere Gesetze und die Einführung eines Transparenzregisters von Nöten.
"Angemessene Ausstattung der Schulen ist wichtig, um Einflussnahme zu verhindern"
"Eine angemessene Ausstattung der Schulen wäre die wirksamste Maßnahme, Einflussnahme zu verhindern und die Eigenverantwortung zu stärken", so Tomi Neckov, 2. Vizepräsident des BLLV. Ganz wichtig sei, dass bei allen Kooperationen Bildung und Erziehung im Mittelpunkt stünden und keine Marken oder Werbebotschaften.
Der Bundesvorsitzender des VBE, Udo Beckmann, ergänzt: "Auch muss in der Lehrerausbildung und in der Schule selbst Thema werden, wie Unternehmen versuchen, Einfluss auf Schule zu nehmen. Im Moment sollen dafür nicht ausgebildete Lehrkräfte Materialien und Projekte einschätzen, von deren Umsetzung die Kultusministerien keine Kenntnis erlangen. Das ist nicht hinnehmbar."