Traumberuf Lehrerin und Lehrer - was das Studium und Bayern so besonders macht

Zukunftsaussichen für den Lehrberuf

"Es ist der schönste Beruf der Welt", so BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann, die sich unermüdlich für die Attraktivität des Berufs stark macht. Zuletzt sorgten die Pläne des Ministerpräsidenten, die Teilzeitarbeit für Lehrkräfte einzuschränken, für starken Wiederstand. Die Teilzeit-Reduzierung würde die Attraktivität des Berufs deutlich schmälern, erklärte Fleischmann. Dies sei vor allem in Zeiten des Lehrkräftemangels nicht zielführend. Ja, der Lehrkräftemangel ist da und wird auch noch bleiben, Dass inzwischen auch Studierende damit konfrontiert werden und in Form eines Praxissemesters aushelfen, sei nicht optimal, da die richtige Betreuung durch voll ausgebildete Lehrkräfte fehle.

Beste Bildung in Bayern? Nicht wenn es nach einer aktuelle Umfrage geht

Die Internet-Plattform "Lehrer-News", die das Lehramtstudium in den unterschiedlichen Bundesländern vorstellt, berichtet auch über die Eigenheiten der Bayern: Ministerpräsident Söder wollte im Januar 2023 sogar mit einer Prämie Lehrkräfte aus anderen Bundesländern nach Bayern locken. Lehrkräfte werden also gebraucht in Bayern und die Aussichten auf eine Stelle sind weiterhin gut - vor allem wegen des akuten Lehrkräftemangels, der das Schulsystem noch die nächsten Jahre begleiten wird. Ansonsten sei - laut Lehrer-News - Bayern aber grundsätzlich eher ein Nachzügler im bundesweiten Vergleich, wenn es um moderne Bildung geht. Bestes Beispiel sei das "Genderverbot", das der Ministerpräsident in Bayern durchsetzen wollte. Auch hat Bayern als einziges Bundesland keinen Aktionsplan für LGBTQIA+-Rechte und gegen Queerfeindlichkeit erarbeitet. Das spricht nicht für beste Bildung in modernen Zeiten. Von der Digitalisierung, die nach wie vor hinterherhinkt, ganz zu schweigen. Es gibt also noch viel zu tun für die Politik in Bayern.

Lehramtstudenten fordern Überarbeitung des Studiums

Zu unflexibel, zu starr und nicht praxisnah, finden Studierende das Lehramtstudium laut einer Umfrage. Dabei stehen vor allem die Praktika und die mangelnde Betreuung der Lehramtstudenten in der Kritik. Der Lehrermangel trifft den Beruf eben auf allen Ebenen - auch die Studierenden spüren die Überlastung und das fehlende Fachpersonal. Unter den Befragten Studentinnen und Studenten wurden vor allem folgende Punkte kritisiert:

• Nur 20 Prozent sehen die Praktika als sinnvoll an, besonders das Berufspraktikum nehme zu viel Platz ein.
• Lehrkräfte, Dozentinnen und Dozenten seien überarbeitet und fachfremd, antworten mehr als die Hälfte der Befragten.
• Auch das erste Staatsexamen sei laut Umfrage “völlig unangemessen und nicht zeitgemäß”.

Außerdem beenden laut BLLV rund 40 Prozent der eingeschriebenen Studierenden das Studium nicht. Auch hier wird das Staatsexamen als Grund genannt, das eine zu große Hürde darstelle. Der Landesstudierendenrat fordert deshalb eine Überarbeitung der Ausbildung, mitsamt Referendariat sowie des Staatsexamens.