"Unterrichtsstunden fallen aus, zwei oder drei Klassen werden von einem Lehrer bespaßt – von Qualität könne an dieser Stelle nicht mehr die Rede sein, beschreibt Simone Fleischmann die Lage in vielen Schulen. Das würden jetzt auch schon die Eltern merken. Die Auswirkungen des akuten Lehrermangels seien damit in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sagte die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV) in einer Diskussionsrunde in Stadtbergen, nicht ohne Bitternis. Seit Jahren hätte sie mit ihrem Verband auf die Gefahren hingewiesen, die drohen, wenn zu wenige Lehrer eingestellt würden – bei gleichzeitig steigenden Geburtenzahlen und einer Pensionierungswelle, die auf Bayern zurollt." - so berichtet die Augsburger Allgemeine von der Veranstaltung im Bürgersaal Stadtbergen am 23. Juni. Das Motto der Veranstaltung: "Schule der Zukunft - Jedem Kind gerecht werden!"
"Die Lehrer fallen nicht vom Baum"
Die kürzlich beschlossene Anhebung der Einstiegsgehälter für Grundschullehrkräfte sein ein wichtiger und richtiger Schritt, betonte die BLLV-Präsidentin, aber das löse nicht alle Probleme - beispielsweise die sinkende Zahl der Studenten für das Lehramt vor allem für die Mittelschule. Der Lehrberuf müsse insgesamt wieder attraktiver werden, beispielsweise durch die Entlastung der Lehrerinnen und Lehrer von Verwaltungsaufgaben. Zur sprache kam dabei auch die Rolle digitaler Tools - beispielsweise für die Durchführung von Tests - und das Verfahren des Übertritts an weiterführende Schulen, das der BLLV in seiner jetzigen Form in Bayern schon lange kritisiert.
Vieles wurde in den letzten Jahren diskutiert und versucht um den Lehrkräftemangel einzudämmen und so kam auch das Thema der Quer- und Seiteneinsteiger in den Schulbetrieb zur Sprache, denn die können laut Simone Fleischmann auch nicht alle Probleme lösen. Entsprechend kritisch ist der Ausblick von Max Deisenhofer, wie ihn die Augsburger Allgemeine am Ende des Artikels wiedergibt: "Für Deisenhofer hat man sich in Bayern viel zu lange eingeredet, dass die Qualität noch stimmt.[...] Für ihn ist es am Ende eine politische Frage, sagt er, ob man sich jetzt eingestehe, was nicht mehr zu leugnen sei. Die Botschaft müsste heißen: 'Es ist schlimm und wird schlimmer.' "
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