Dabei stellte sie heraus, dass eine bewusste Berücksichtigung dieser in Form entsprechender Programme zur Förderung der Selbstwahrnehmung/-achtsamkeit, der Selbstregulation, der sozialen Wahrnehmung/Achtsamkeit, der Beziehungskompetenz und dem verantwortungsvollen Treffen von Entscheidungen nicht nur zu höheren sozialen und emotionalen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler, zu einer positiveren Einstellung gegenüber sich selbst und anderen, zu positiverem Sozialverhalten, zu weniger Problemverhalten und zu weniger emotionalen Stress führe, sondern erstaunlicherweise sogar auch die Schulleistungen um durchschnittlich 11 % steigere.
Ein besonders wichtiger Punkt ist dabei die Frage der Verantwortung, denn diese liege immer bei den Erwachsenen. Mit Hinweis auf die Reckahner Reflexionen zur Ethik pädagogischer Beziehungen (paedagogische-beziehungen.eu) stellte Frau Becker-Stoll klar, dass Kinder und Jugendliche nicht für Dinge verantwortlich gemacht werden dürften, die sie noch gar nicht können oder gerade erst lernen. Von Erwachsenen, insbesondere ausgebildeten Pädagoginnen und Pädagogen, dürfe man dies hingegen schon erwarten. Ein Weg zur Förderung der sozial-emotionalen Kompetenzen sowohl auf Seiten der Pädagoginnen und Pädagogen als auch auf Seiten der Schülerinnen und Schüler sei die Arbeit mit Videofeedback, die bislang noch zu wenig genutzt wird, denn dort entstehen Reflexionsprozesse, die für die sozial-emotionalen Kompetenzen zentral sind.