Für die Entwicklung der Digitalisierung ist zu empfehlen, dass sich jede Lehrkraft einer Schule ausgehend von ihrer Medienbiographie und ihrem persönlichen Engagement mit diesem identifizieren und den Mehrwert erkennen und wertschätzen kann. Dazu gehört auch, dass digitale und analoge Medien gleichberechtigt zielorientiert und differenziert eingesetzt werden. Dem Aspekt der Gesundheitsförderung muss insbesondere im Bereich von Digitalisierung in den Schulen Rechnung getragen werden.
In diesem Zusammenhang fordert der BLLV:
1. Die Digitalisierung ist ein wichtiges bildungspolitisches Thema neben anderen. Die Bausteine der Digitalisierung, wie sie das Kultusministerium entwickelt hat, sind richtig. Zahlreiche Umsetzungsdetails sind noch zu klären. Die Schulen brauchen hierfür Zeit und personelle Unterstützung.
Digitalisierung nicht klein reden – aber auch nicht zu groß machen!
2. Der Aktionismus und die Hektik sind für eine nachhaltige Digitalisierung an den Schulen kontraproduktiv. Die Digitalisierung ist ein langer und kontinuierlicher Prozess und nur dann nachhaltig, im Sinne einer Optimierung der Lernprozesse bei den Schülerinnen und Schülern, wenn sie nicht durch überhöhte Erwartungen gefährdet wird. Digitalisierung nicht um jeden Preis!
3. Die technischen Voraussetzungen müssen zügig geschaffen werden (Breitbandverkabelung, W-LAN, Hard- und Softwareausstattung). Dazu gehört auch die Sicherstellung der Betreuung der Hardware durch externe Expert/innen. Die Grundschulen müssen dabei die gleiche Wertigkeit erfahren, wie die weiterführenden Schulen. Hier sind die Sachaufwandsträger gefragt.
Qualitätsstandards sind für alle Schularten Grundlage!
4. An den Grundschulen müssen die Grundlagen für den kritischen Umgang mit digitalen Medien im schulischen Kontext angelegt werden. Ein „Roter Faden“ an digitalen Kompetenzen muss von der Kindertagesstätte bis zur Hochschule Grundlage allen Handelns sein.
Digitalisierung am Roten Faden entlang!
5. Die Einführung muss in unterschiedlichen Geschwindigkeiten erfolgen, da Voraussetzungen, Notwendigkeiten und Bereitschaft der einzelnen Schulen sehr unterschiedlich sind. Deshalb dürfen Mittel nicht im „Windhundverfahren“ vergeben werden. Keine Schule darf aber zurückfallen.
Das Ziel der Bildungsgerechtigkeit ist Grundlage!
6. Eine große Herausforderung ist es, alle Lehrerinnen und Lehrer zu ermuntern. Dazu gehört, dass nicht alle Pädagog/innen Expert/innen werden müssen, sie allerdings adäquate zeitliche Ressourcen zur Fortbildung breitgestellt bekommen müssen. Digitale Schule geht nur mit allen Beteiligten!
Fazit: Lehrerpersönlichkeit und Beziehung geht vor Digitalisierung!