Franziska Losse und Ben Awenius, Vertreterinnen des Münchner Organisationsteams von Fridays for Future trafen sich mit Dr. Fritz Schäffer, Leiter der Abteilung Schul- und Bildungspolitik im BLLV, um über den Umgang mit dem Schulstreik zu sprechen.
Denn die Unsicherheit bei den Schülerinnen und Schülern ist groß. Sie bekommen von den Schulleitungen widersprüchliche Aussagen bezüglich möglicher disziplinärer Maßnahmen zu hören. Die angedrohten Sanktionen reichen von Strafarbeiten bis hin zum Schulverweis. Andererseits ist auch auf Seiten der Schulleitungen und der Lehrkräfte eine Ambivalenz zu spüren. So wird den streikenden Schülern teilweise empfohlen, sich für die Dauer des Streiks krank zu melden.
Der BLLV stellt die Schulpflicht nicht in Frage, die Schülerinnen und Schüler müssen grundsätzlich die Schule besuchen. Das Anliegen jedoch bewertet der BLLV ebenso als unterstützenswert wie das politische Engagement der Schülerinnen und Schüler. Schließlich sei Demokratieerziehung ein wichtiges Bildungsziel, so Schäffer beim Treffen in der BLLV Geschäftsstelle.
Politisches Engagement nicht kriminalisieren
Der BLLV erwartet, dass die Teilnahme an den Demos nicht pauschal kriminalisiert wird. Schulleitungen sollten gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern angemessen reagieren. Vor Ort müssen dazu gemeinsam Lösungen gefunden werden, die im Sinne eines demokratischen Schullebens konsensorientiert für alle Betroffenen tragbar sind. So könnten zum Beispiel Schulprojekte und Exkursionen zum Thema Klimaschutz in gemeinsamer Projektarbeit organisiert werden.
Schüler und BLLV sind sich einig: Es darf nicht sein, dass eine politische Positionierung, die in unserer Demokratie wichtig ist, als kriminelle Handlung stigmatisiert wird.