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Schulstreik fürs Klima: BLLV befürwortet politisches Engagement der Schülerinnen und Schüler

UPDATE: Auch Bundesjustizministerin Christine Lambrecht fordert nun, man solle bei der Frage um mögliche Sanktionen oder Strafen mit Schülern, die an Freitagsdemonstrationen teilnehmen, "sehr zurückhaltend umgehen".

Franziska Losse und Ben Awenius, Vertreterinnen des Münchner Organisationsteams von Fridays for Future trafen sich mit Dr. Fritz Schäffer, Leiter der Abteilung Schul- und Bildungspolitik im BLLV, um über den Umgang mit dem Schulstreik zu sprechen.

Denn die Unsicherheit bei den Schülerinnen und Schülern ist groß. Sie bekommen von den Schulleitungen widersprüchliche Aussagen bezüglich möglicher disziplinärer Maßnahmen zu hören. Die angedrohten Sanktionen reichen von Strafarbeiten bis hin zum Schulverweis. Andererseits ist auch auf Seiten der Schulleitungen und der Lehrkräfte eine Ambivalenz zu spüren. So wird den streikenden Schülern teilweise empfohlen, sich für die Dauer des Streiks krank zu melden.

Der BLLV stellt die Schulpflicht nicht in Frage, die Schülerinnen und Schüler müssen grundsätzlich die Schule besuchen. Das Anliegen jedoch bewertet der BLLV ebenso als unterstützenswert wie das politische Engagement der Schülerinnen und Schüler. Schließlich sei Demokratieerziehung ein wichtiges Bildungsziel, so Schäffer beim Treffen in der BLLV Geschäftsstelle.

Politisches Engagement nicht kriminalisieren

Der BLLV erwartet, dass die Teilnahme an den Demos nicht pauschal kriminalisiert wird. Schulleitungen sollten gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und Eltern angemessen reagieren. Vor Ort müssen dazu gemeinsam Lösungen gefunden werden, die im Sinne eines demokratischen Schullebens konsensorientiert für alle Betroffenen tragbar sind. So könnten zum Beispiel Schulprojekte und Exkursionen zum Thema Klimaschutz in gemeinsamer Projektarbeit organisiert werden.

Schüler und BLLV sind sich einig: Es darf nicht sein, dass eine politische Positionierung, die in unserer Demokratie wichtig ist, als kriminelle Handlung stigmatisiert wird.

UPDATE VOM 19.08.2019

Aktuell hat sich auch Bundesjustizministerin Christine Lambrecht gegen eine Kriminalisierung von Schülerinnen und Schülern ausgesprochen. Sie rief beim Tag der offenen Tür der Bundespressekonferenz in Berlin dazu auf, man solle mit Fragen nach möglichen Sanktionen oder Strafen für die Teilnahme an Freitagsdemonstrationen „sehr zurückhaltend umgehen“.

Das Engagement für Klimaschutz beeindrucke sie: "Da habe ich ganz großen Respekt", sagte Lambrecht. Man müsse honorieren, dass junge Menschen das Thema in die Mitte der Bevölkerung gebracht hätten. In Richtung der Schulen in den Ländern sagte sie: „Ich fände es gut, wenn man sehr, sehr verantwortungsbewusst mit jungen, engagierten Menschen auch in den jeweiligen Schulen umgeht.“

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