„Eltern von Schulschwänzern sollten sofort mit ihrem Kind reden. Dabei sind Vorwürfe zu vermeiden. Besser ist es, Gesprächsbereitschaft zu signalisieren.“ Das rät Birgit Dittmer-Glaubig, die beim Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) die Abteilung Berufswissenschaften leitet. Eltern müssten Fragen stellen: Warum hast du geschwänzt? Hast du Probleme mit dem Lehrer, mit einem bestimmten Fach, mit deinen Mitschülern? Dies gibt ihnen die Möglichkeit, gemeinsam mit dem Kind die Probleme Schritt für Schritt anzugehen.
Natürlich müssen sie auch Kontakt zum Lehrer oder zur Lehrerin aufnehmen und sich austauschen. Ein Grund für das Schulschwänzen könnten dauernde Misserfolge sein. „Häufig setzen Eltern ihre Kinder unter Druck, weil sie gute bis hervorragende Leistungen erwarten. Kinder, die den Ansprüchen nicht gerecht werden, verlieren schnell die Lust und Freude an der Schule. Zuerst werden sie schulmüde – beteiligen sich nicht mehr am Unterricht, dann vernachlässigen sie die Hausaufgaben und bleiben schließlich ganz vom Unterricht fern.
Manchmal ist aber gerade das Gegenteil der Fall: hochbegabte Kinder fühlen sich unterfordert und bleiben aus Langeweile dem Unterricht fern.“ In beiden Fällen müsse den Heranwachsenden durch entsprechende Förderung geholfen werden, so Dittmer-Glaubig. Bei besonderen Problemen könnten sich Eltern und Schüler an Vertrauenslehrer und Schulpsychologen wenden.