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Schulleitungen fordern neue Kultur des Lernens

Eine Studie unter der Ägide des Bildungsforschers Klaus Hurrelmann ergibt die Wünsche, Unterricht statt nach Fächern thematisch und im Ganztag zu organisieren, mehr individuell zu fördern sowie digitale und Demokratie-Bildung voranzutreiben.

„Die Mehrheit der deutschen Schulleiterinnen und Schulleiter sind Reformer“, resümiert Bildungsforscher Professor Klaus Hurrelmann die Ergebnisse einer Studie im Auftrag des Schulbuchverlags Cornelsen, über die unter anderem Spiegel online berichtet. Dazu hat das Berliner Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialfragen eine Umfrage unter 1100 Schulleitungen durchgeführt und ergänzend 50 ausführliche Telefongespräche geführt. Zentrales Ergebnis: Schulleitungen wünschen sich eine „neue Kultur des Lernens“ – für die sich auch der BLLV mit Blick auf den heutigen Stand der Bildungs- und Erziehungswissenschaften einsetzt.

Laut Studie werden insbesondere die Stundenpläne als „nicht mehr zeitgemäß“ erachtet. Die Mehrzahl der Schulleiterinnen und Schulleiter wollen den Unterricht thematisch enger vernetzen oder generell fächerübergreifend gestalten. Interessengeleitetes, individualisiertes Lernen müsse im Vordergrund stehen. Dass Kinder nicht in Fächern, sondern in Phänomenen denken, hat auch der BLLV vielfach betont. Dem muss konsequenterweise auch die Unterrichtsgestaltung im Sinne einer Schülerzentrierung Rechnung tragen, die der BLLV bis zum Verständnisintensiven Lernen weiterdenkt.

Alltag und Administration blocken Zukunftsausrichtung

Als Organisationsform erachten laut Studie 89% der Schulleitungen den gebundenen Ganztag als ideal, weil so mehr Chancengleichheit zu erreichen ist, vor allem auch über mehr Gelegenheit zur individuellen Förderung.

Inhaltlich wünschen sich Schulleiterinnen und Schulleiter weitgehend übereinstimmend mehr Fokus auf die Themen Digitale Bildung, Demokratiepädagogik sowie Gesundheit und Ernährung. Zudem müssten „Lebenskompetenzen“ vermittelt werden. Hier klingt deutlich der Wunsch nach ganzheitlicher Bildung mit Herz.Kopf.Hand. durch, zu der sich der BLLV als pädagogischer Leitlinie bekennt.

Allerdings konstatieren die Schulleitungen, dass sich die Schere zwischen Wunsch und Wirklichkeit in der Praxis immer weiter öffnet – besonders in den letzten durch die Pandemie geprägten Jahren. Denn zunehmend blocken administrative Aufgaben die Schulentwicklung: Dafür bleiben laut Studie im Schnitt nur drei Stunden pro Woche. Aus Sicht des BLLV, der darauf wiederholt öffentlich hinweist, ganz klar zu wenig, um Schulen zu dem ganzheitlichen Lern- und Lebensraum zu entwickeln, den Kinder und Jugendliche brauchen.

» Bericht über die Studie auf SPON: „Deutschlands Schulleiter halten Stundenpläne für nicht mehr zeitgemäß“
» Schulleitungs-Studie (Zusammenfassung)
» Schulleitungsstudie (Detailliert)

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