Der Deutsche Schulleitungskongress
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VBE-Umfrage anlässlich des Deutschen Schulleitungskongresses (DSLK) Startseite Topmeldung
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Schulen im Jahr 2023: Lehrkräftemangel, Inklusion und Integration als größte Herausforderungen

Bereits seit 2016 lässt der Verband Bildung und Erziehung (VBE) – der Dachverband des BLLV – Schulleitungen befragen und veröffentlicht die Ergebnisse anlässlich der Eröffnung des Deutschen Schulleitungskongresses (DSLK) in Düsseldorf. Inhalt der Studie sind die Berufszufriedenheit von Schulleiterinnen und Schulleitern sowie die Herausforderungen an den Schulen. Auch in diesem Jahr wurden wieder mehr als 1.300 Personen befragt. Erhoben wurden dabei auch Zahlen für die einzelnen Bundesländer. Die Ergebnisse sind erneut alarmierend. Der Lehrkräftemangel wird von 61 Prozent der Schulleitungen als das größte Problem an der Schule genannt. Dicht gefolgt von den Punkten Inklusion und Integration.

Insgesamt 1.310 Schulleitungen aus Deutschland wurden 2023 befragt, 251 davon aus Bayern. Heute wurden auf dem DSLK die Ergebnisse vorgestellt. Deutlich wurde: Der Mangel an Lehrkräften und Fachpersonal wirkt sich stark auf den Schulalltag und die Arbeit der Schulleitungen aus. Nicht zuletzt leiden die wichtigen Aufgaben Inklusion und Integration darunter, die von 28 Prozent der Schulleitungen als größte Probleme genannt wurden. Danach gefragt, wodurch sie sich persönlich am stärksten belastet fühlen, geben fast alle Befragten in Bayern die steigenden Verwaltungsarbeiten (98 Prozent) und ein stetig wachsendes Aufgabenspektrum (97 Prozent) an. Dass die Schule inzwischen dafür verantwortlich gemacht wird, alle aufkommenden gesellschaftlichen Probleme zu lösen, stellt für 93 Prozent der Befragten eine (sehr) stark Belastung dar. Es wird deutlich, dass immer mehr Verantwortung übernommen werden soll. Doch es fehlt an den dafür notwendigen Ressourcen, damit Lehrkräfte angemessen auf diese Herausforderungen reagieren können.

Arbeitsbelastung der Schulleitungen enorm

Die Belastungsfaktoren von Schulleitungen haben sich im Vergleich zum Vorjahr kaum verändert. Allerdings fühlen sich die bayerischen Schulleitungen in ihren Tätigkeiten nicht ausreichend durch die Politik unterstützt. Die Bewertung der Schulpolitik in Bayern fällt dementsprechend negativ aus. Im Mittel wird sie aktuell mit der Note 4,2 bewertet.

Der Bayerische Schulleitungskongress (BSLK) am 1. März 2024 in München

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Tomi Neckov, Stellvertretender Bundesvorsitzender des VBE und 2. Vizepräsident des BLLV ordnete die Ergebnisse für Bayern ein: „Die Politik muss jetzt reagieren, und zwar vor allem mit spürbaren Entlastungen. Damit meine ich echte Unterstützung dabei, mit den vielen Herausforderungen zurechtzukommen. Wir müssen raus aus dem Krisenmodus! Der Lehrkräftemangel darf nicht auf den Schultern der Kollegien ausgetragen werden!“

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)

In der diesjährigen Umfrage wurden die Schulleitungen erstmals zum Thema Nachhaltigkeit an Schulen und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) befragt. Definiert wurde Nachhaltigkeit dabei als eine Entwicklung, die ökologisch verträglich, sozial gerecht und wirtschaftlich leistungsfähig ist.

49 Prozent der Schulleiterinnen und Schulleiter in Bayern geben an, dass Nachhaltigkeit an einer idealen Schule häufig oder sehr häufig Thema sein sollte. 34 Prozent gehen noch deutlich weiter und geben an, dass Nachhaltigkeit ein Thema in allen Fächern sein und den Schulalltag prägen sollte. Als größte Hürden und Herausforderungen für die Förderung von BNE sehen die bayerischen Schulleitungen den Mangel an Zeit und Personal (76 Prozent) sowie, dass andere Aufgaben und Anforderungen an die Schule zurzeit eine höhere Priorität haben (66 Prozent). Der Wille, zukunftsrelevante Themen voranzubringen, steht dabei den begrenzten Ressourcen aufgrund des Lehrkräftemangels entgegen. Dass unter diesen Voraussetzungen gesellschaftliche Schieflagen in der Schule gelöst werden können, bleibt unwahrscheinlich.

Entlastungen dringend notwendig

78 Prozent der befragten Schulleitungen in Bayern geben an, dass an ihrer Schule momentan Personen als Lehrkräfte beschäftigt sind, die keine vorhergehende Lehramtsqualifikation erworben hatten. Der Anteil von Schulen mit mindestens einem sogenannten „Seiteneinsteiger“ ist in Bayern damit höher als im gesamten Bundesgebiet (hier sind es 66 Prozent).

„Die Politik setzt schon länger auf den Seiteneinstieg. Früher einmal angedacht als Bereicherung von außen, füllt er nun Lücken in relevantem Ausmaß. Eine damit einhergehende Deprofessionalisierung werden wir allerdings nicht hinnehmen und kämpfen für eine gleichbleibend hohe Ausbildungsqualität, die Vor- und Weiterqualifizierung von Seiteneinsteigerinnen und Seiteneinsteigern sowie eine angemessene Ausstattung der Schulen. Schlussendlich kämpfen wir so für die Qualität der Bildung!“, so Neckov.

Um den Belastungen in der Schule etwas entgegenzusetzen, bräuchte es nach Angaben der Befragten in Bayern mehr Anrechnungsstunden zur Erfüllung besonderer Aufgaben und eine Erhöhung der Leitungszeiten bei allen Schulen (97 Prozent). Ebenfalls als besonders hilfreich wird von 95 Prozent der Schulleitungen eine bessere Ausstattung mit multiprofessionellen Teams bewertet. Maßnahmen, die VBE und BLLV bereits lange fordern.

Die Berufszufriedenheitsumfrage wurde zwischen dem 15. September und dem 20. Oktober 2023 erhoben und auf dem vom 23. bis 25. November 2023 in Düsseldorf stattfindenden Deutschen Schulleitungskongress veröffentlicht. FLEET Education Events und der VBE richten den Kongress zusammen aus.

>> Die vollständigen Zahlen für Bayern können Sie hier abrufen.
 

Medienberichte

BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann im Wortlaut:

„Die Aufgaben werden in Zukunft noch mehr werden, das braucht strukturelles Management. Die Politik muss die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen und es braucht eine bessere Ausbildung für Schulleitungen. Denn Innovation geht nur mit starken und smarten Köpfen“.

BLLV-Vizepräsident Tomi Neckov im Wortlaut:

„Dort, wo es die größten Herausforderungen gibt, fehlen die meisten Lehrkräfte.“
 



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