"Bayern bietet neu einzustellenden Lehrkräften, die sich aus anderen Bundesländern oder auch aus Bayern in Regionen mit einem besonders großen Bedarf an Lehrkräften versetzen lassen, eine Regionalprämie in Höhe von 3.000 Euro. Vielleicht ein gut gemeinter Gedanke, um dem Lehrermangel in diesen Regionen zu begegnen, wobei sich aber die Frage stellt, ob der hier betriebene Aufwand tatsächlich auch nur annähernd einen entsprechenden Nutzen mit sich bringt.
Nur neu einzustellende Lehrkräfte profitieren
Neben handwerklichen Mängeln wie der Tatsache, dass nur neu einzustellende Lehrkräfte bei einer Versetzung in ein Mangelgebiet profitieren, wohingegen Lehrkräfte, die schon länger im Dienst sind, nicht berücksichtigt werden, oder dass abgeworbene Lehrkräfte aus anderen Bundesländern auch eine Umzugskostenvergütung erhalten sollen, die den bayerischen Lehrkräften nicht zustehen wird, stellt sich die grundsätzliche Frage, ob 3.000 Euro tatsächlich ein ausreichender Anreiz sind, sich in ein solches Gebiet versetzen zu lassen. Wer tatsächlich aus einem anderen Bundesland nach Bayern gehen möchte, wird diesen Umzug sicherlich nicht von 3.000 Euro Regionalprämie abhängig machen. Vielmehr wird es hier eher zu Mitnahmeeffekten kommen von Lehrkräften, die auch ohne diese Prämie in eine bestimmte Region gegangen wären – egal, ob aus Bayern oder aus einem anderen Bundesland.
Somit bleibt abzuwarten, wie sich dieses Instrument tatsächlich entwickeln wird. Dann werden wir sehen, ob wir eine Prämie haben, die von den Kolleginnen und Kollegen gerne mitgenommen wird, oder ob sich diese Maßnahme tatsächlich als Mittel gegen den Mangel an Lehrkräften zeigt."