Rund 18 Prozent der im Freistaat lebenden Befragten gaben bei der Umfrage an, in der Vergangenheit im Schulbetrieb psychischen Attacken ausgesetzt gewesen zu sein. Rund 55 Prozent wollen mitbekommen haben, dass es an ihrer Schule solche Vorfälle gegeben hat. In der Mehrzahl der Fälle psychischer Gewalt gingen die Angriffe von Schülern (52 Prozent) oder Eltern (59 Prozent) aus. In Auftrag gegeben haben die Umfrage der BLLV und sein Dachverband, der Bundesverband Bildung und Erziehung (VBE).
Körperliche Gewalt scheint dagegen selten vorzukommen. Vier Prozent der Befragten wollen einmal tätliche Angriffe gegen sich erlebt haben. „Auf den ersten Blick ist das keine alarmierend hohe Prozentzahl, aber dennoch eine Zahl, über die wir nicht einfach hinweg sehen können“, sagt dazu BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. „Für die Betroffenen kann diese Erfahrung eine lebenslange Belastung sein. Daher ist jeder einzelne Fall einer zu viel.“
Relativ neu ist das Phänomen des Cybermobbings. Drei Prozent der Befragten sahen sich in der Vergangenheit virtuellen Attacken ausgesetzt.
Bislang ist das Thema „Gewalt gegen Lehrkräfte“ offenbar ein Tabu. Nur rund 25 Prozent der Studieneilnehmer erklärten, dass damit in der Gesellschaft offen umgegangen werde.
Für die repräsentative Studie „Gewalt gegen Lehrer“ hatte das Meinungsforschungsinstitut Forsa im September und Oktober 2016 bundesweit 1.951 Lehrkräfte befragt, darunter 500 aus Bayern.