Statement der BLLV-Präsidentin zur heutigen Entscheidung, die Lehrerinnen und Lehrer an den Grundschulen und Förderzentren sowie die Erzieherinnen und Erzieher priorisiert impfen zu wollen:
„Der BLLV hat von Anfang an gefordert, dass der Gesundheitsschutz Topthema 1 sein muss. Der Gesundheitsschutz in den Schulen und in den Kitas basiert auf drei Säulen: auf einem Testkonzept, auf der Umsetzung des Hygienekonzepts und auf einem Impfkonzept.
Wir begrüßen sehr, dass die Impfangebote nun für Lehrerinnen und Lehrer in den Grundschulen und an den Förderzentren in Bayern umgesetzt werden sollen und selbstverständlich auch in den Kindertagesstätten.
Eine Priorisierung im Bildungsbereich, also eine frühere Öffnung in diesem Bereich, braucht eben zwingend und dringend die Priorisierung der Impfangebote für Lehrerinnen und Lehrer sowie für Erzieherinnen und Erzieher – aber allein das reicht jetzt nicht. Wir freuen uns natürlich darüber, denn nach dem Reden, Reden und Reden mussten nun endlich Taten folgen. Ein richtiger und unerlässlicher Schritt bei der Öffnungsstrategie ist jetzt eben diese Priorisierung bei den Impfungen. Nichtsdestotrotz müssen nun aber auch die weiteren Schutzmaßnahmen folgen: möglichst zügig Schnelltests für alle und damit eine nachhaltige Testkonzeption!
Wir spüren doch jetzt schon, dass die Kolleginnen und Kollegen, die Eltern und die Kinder Angst haben, Angst vor den neuen Mutationen. Aber auch Ängste, wenn die Inzidenz über 100 ist und dann doch die eine oder andere Schule auf Biegen und Brechen offen bleiben soll. Dies darf keinesfalls sein, man muss sich jetzt hier ganz knallhart an die Vorgaben des Kultusministeriums halten: Ab einer Inzidenz von 100 darf kein Präsenzunterricht mehr stattfinden! Die Gesundheitsämter vor Ort und die dezentralen Entscheidungsorgane müssen sich jetzt zu 100 Prozent daran halten - gerade im Hinblick auf die Mutationen und eine befürchtete dritte Welle!
Schule als Ort, an dem sich teilweise mehrere Hundert Menschen aufhalten, muss eben auch besonders geschützt werden. Natürlich fordern wir auch für alle anderen Lehrerinnen und Lehrer, dass eine freiwillige, priorisierte Impfung kommt. Selbstverständlich verstehen wir aber, dass sich die aktuelle Priorisierung an der Öffnungsstrategie hier in Bayern orientiert. Die Kolleginnen und Kollegen sind sich seit Beginn der Pandemie ihrer Verantwortung für die Gesellschaft sehr wohl bewusst und wollen alles geben. Daher freuen wir uns, dass die erhöhten Risiken, denen sich die Lehrinnen und Lehrer in dieser Pandemie tagtäglich aussetzen, nun hoffentlich bald für alle auf ein Mindestmaß reduziert werden können. Denn eines ist ja wohl klar: Nur gesunde und starke Lehrerinnen und Lehrer können die Anforderungen und Erwartungen dieses Berufes in dieser Situation im Interesse aller erfüllen!“