Im Gespräch mit Paul Kimberger, Chef der österreichischen Lehrergewerkschaft Politik
Hygieneregeln Gesundheitsschutz

Österreich Vorbild bei der schulischen Autonomie

"Vor Ort kann am besten entschieden werden", so BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. Auch ihr Gesprächspartner Paul Kimberger stellt fest, dass autonome Entscheidungen der Schulen in Österreich meist zu besseren Ergebnissen führen.

Die Bildungssysteme in Österreich und Bayern sehen sich angesichts der Pandemie ganz ähnlichen Problemen gegenüber. Dies wurde im Austausch zwischen Paul Kimberger, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Pflichtschullehrerinnen und Pflichtschullehrer in Österreich, und BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann klar.

Kimberger stellte fest, dass es in Sachen Digitalisierung auch in Österreich „hinke“. Videokonferenzen etwa liefen häufig „nur mit Infrastruktur, die von Lehrerinnen und Lehrern organisiert werde“. Auch was die Gesundheitsgefährdung durch Präsenzunterricht betrifft, teilte man die Auffassungen. Zwar laufe das Testen in Österreich schon länger, der Unterricht finde dort aber auch bei höheren Inzidenzen statt, teilweise bis zu 400.

„So ist Schule nicht sicher“, stellte Kimberger fest. Fleischmann stimmte zu und betonte: „Der Gesundheitsschutz muss beim Präsenzunterricht sichergestellt sein.“ Auch „mehr Flexibilität vor Ort“ war Gesprächsgegenstand. Kimberger: „Je weiter eine Schule von Wien entfernt ist, desto autonomer kann sie entscheiden“, was wiederum meist zu besseren Ergebnissen führe. Fleischmann stimmte zu: „Wie Lernen unter wechselnden Bedingungen erfolgreich gestaltet wird, kann vor Ort am besten entschieden werden.“

Artikel aus der bayerischen schule #4 2021



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