Die Vielfalt in der Gesellschaft und somit auch in den Schulen nimmt immer weiter zu – diese Einschätzung teilten Elisabeth Naurath, Professorin für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts in Augsburg, und BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann.
Es gebe mehr Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Religionen, gleichzeitig „nimmt auch die Zahl der konfessionslosen Schülerinnen und Schüler zu“, konstatierte Naurath. Um dieser größeren Vielfalt gerecht zu werden, müsse man Sensibilität für die Unterschiede schaffen – auch in dieser Feststellung stimmten die Diskutantinnen in ihrem Gespräch überein.
Fleischmann ergänzte: „Dies ist nicht nur Aufgabe des Religionsunterrichts, sondern betrifft alle in den Schulen.“ Lehrerinnen und Lehrer müssten in der Lage sein, die Hintergründe ihrer Schülerinnen und Schüler zu verstehen, denn diese spiegelten sich auch in ihren Handlungen wider.
Naurath und Fleischmann fordern daher: „Mittelfristig muss die Befähigung mit Pluralität umzugehen in die Lehrerbildung.“ Bis zu dieser grundsätzlichen Lösung gelte es, bayernweit Zusatz-qualifikationen wie das von Prof. Naurath entwickelte „Zertifikat für Interreligiöse Mediation“ anzubieten.
Artikel aus der bayerischen schule #2/2022