Einerseits freut sich BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann im Sonntagsblatt darüber, dass jetzt ein Fahrplan steht für die Schulöffnungen: über die stufenweise Öffnung zum Beispiel, bei dem zunächst die älteren Schülerinnen und Schüler wieder den Unterricht besuchen dürfen. Sie freut sich auch darüber, dass nun seitens der Schulaufwandsträger alles daran gesetzt wird, hygienische Standards an den Schulen zu organisieren.
Aber dann gibt es da auch das andererseits. Bis wirklich alle Schüler wieder in die Schule dürfen, müssen viele Kinder noch ein paar Wochen zuhause lernen. Und das verschärft die bereits existierende Bildungsungerechtigkeit. Fleischmann betont in diesem Zusammenhang: "Aber aktuell geht es gar nicht zuerst ums Lernen, sondern um die Menschen - diese Kinder haben oft andere Sorgen als Unterrichtsstoff. Da geht es oft ums Überleben."
Gut, dass der Druck des Sitzenbleibens wegfällt
Fleischmann rät dringend, dass Lehrkräfte jetzt verstärkt mit Einrichtungen der Jugendhilfe zusammenarbeiten, um diese Kinder überhaupt oder wieder zu erreichen: "Für diese Kinder brauchen wir auf der Ebene der Seelsorge Unterstützung. Um es knallhart zu sagen: Der Lernfortschritt ist bei diesen Kindern gerade völlig zweitrangig. Wir müssen erst mal erreichen, dass sie diese Wochen der Isolation irgendwie schaffen." Auch deshalb sei es gut, dass heuer der Druck des Sitzenbleibens wegfalle.
Zum Nachlesen:
Simone Fleischmann im Sonntagsblatt: "Drei Fragen an: BLLV-Präsidentin Fleischmann zur fortdauernden Schulschließung in Bayern"