Martin Göb-Fuchsberger (MGF): Herzlichen Glückwunsch Ihnen und Ihrem Team zur zweiten Auszeichnung als „Umweltschule“! Was macht Ihre Schule zur „Umweltschule“?
Luitpold-Gymnasiusm (LPG): Am Luitpold-Gymnasium steht das Thema Müll im Vordergrund. Neben einer neu eingeführten Mülltrennung in den Klassenzimmern haben wir im Schulhaus elf spezielle blaue Tonnen aufgestellt, in denen wir zusammen mit dem Elternbeirat Pfandflaschen für einen guten Zweck sammeln. In den vergangenen Monaten konnten dadurch über 9000 Flaschen vor dem Wegwerfen gerettet werden. Der Erlös kam sozialen Projekten von Viva con Agua, Green City und der BayWa-Stiftung zugute.
Außerdem findet an unserer Schule ein jährlicher „Umwelttag“ statt, an dem die gesamte Schulfamilie Müll im Englischen Garten und im Hofgarten sammelt. Dort lassen sich in einem Sommermonat bis zu 20 Tonnen Müll und pro Nacht bis zu 4000 Flaschen finden. Parallel zur Sammelaktion informieren im Schulhof knapp 30 verschiedene Umweltverbände, Institutionen und Unternehmen mithilfe von Informations- und Mitmachständen unter anderem zu den Themen Müllvermeidung, Klimawandel, Klimaschutz und gesunde Ernährung. Am Umwelttag werden unsere Schülerinnen und Schüler von diversen Kooperationspartnern mit Essen und Getränken versorgt, um sie für ihre Anstrengungen zu belohnen. Einen zusätzlichen Ansporn bieten Wettbewerbe, in denen beispielsweise Kreativpreise ausgelobt werden. Anwesende Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik und der Wirtschaft unterstützen uns in unserem Anliegen, auf die Müllproblematik überregional aufmerksam zu machen und eine Verhaltensänderung herbeizuführen.
Des Weiteren liegt uns beispielsweise die Biodiversität in der Schulumgebung sehr am Herzen. In unseren Hochbeeten werden selbst angebaute Gemüsepflanzen gezüchtet. Unsere schuleigenen Bienenvölker und Wildbienen unterstützen uns dabei.
MGF: Wie kam es dazu, dass Sie sich auf den Weg zur „Umweltschule“ gemacht haben?
LPG: Mithilfe der Auszeichnung zur Umweltschule erhoffen wir uns, unser Umweltbewusstsein in der Schulfamilie weiter zu streuen, unsere Anliegen publik zu machen und zur Nachahmung anzuregen.
MGF: Wer an Ihrer Schule trägt die „Umweltschule“ mit?
LPG: Hinter unseren Projekten stehen unsere umweltbewusste Schulleitung, ein Team der Schulentwicklung, das Schulforum und die Energiescouts. Diese speziell zu Energiebeauftragten jährlich ausgebildeten Schülerinnen und Schüler sind ein wichtiger Bestandteil einer jeden Klasse. Natürlich steht auch der überwiegende Teil des Kollegiums hinter unseren Projekten.
MGF: Werden Sie auch von externen Partnern oder Experten unterstützt?
LPG: Wir haben eine Vielzahl externer Partner, die uns nicht nur am Umwelttag, sondern auch während des gesamten Schuljahres unterstützen. Die BayWa-Stiftung, mit der wir eine Umweltpatenschaft eingegangen sind, stellte uns beispielsweise im vergangenen Schuljahr ein Energierad zur Verfügung und beliefert derzeit unsere gesamte Schulfamilie im Rahmen einer wöchentlicher Apfellieferung mit wertvollen Vitaminen.
Zudem führen Referenten der Stadt München jährlich u. a. Energie- und Ernährungsparcours für unsere Klassen aus der Unterstufe durch.