Prägnant und eindrucksvoll wurde von diesem die historische Entwicklung der Sozialstruktur Deutschlands beschrieben und welche Auswirkungen diese Entwicklung auf das Bildungssystem hat, haben wird bzw. haben sollte. Dabei kristallisiert sich heraus, dass Lehrerinnen und Lehrer die vielfältigen schulischen Herausforderungen keinesfalls alleine bewältigen können und es multiprofessioneller Teams bedarf. Es stellen sich zudem Fragen der Identität mit weitreichenden Folgen: Wer sind eigentlich ‚wir‘ und wer sind ‚die anderen‘? Wie viele sind ‚viele‘ und was bedeutet das für ‚uns‘? Wer ist dann eigentlich ‚uns‘? Klar ist: „Durchschnitt ist nirgendwo“, deshalb darf sich auch Bildung nicht nach einem imaginären Durchschnitt richten. Hinsichtlich der Bildungsgerechtigkeit wird außerdem klar: Das Bildungssystem trägt eine hohe Verantwortung und darf diese nicht einfach auf die Familien oder die Kinder und Jugendlichen abgeben, sondern muss Wege finden, die Potenziale aller Kinder und Jugendlicher unabhängig von der Herkunft und des sozialen Status bestmöglich zu fördern.
Weiterdenken
Themen
Lernen in der Einwanderungsgesellschaft
Für den ersten Impuls im neuen Jahr konnten wir Prof. Dr. Aladin El-Mafaalani gewinnen, Inhaber des Lehrstuhls für Erziehung und Bildung in der Migrationsgesellschaft an der Universität Osnabrück und Autor der Bücher Das Integrationsparadox (2018), Mythos Bildung (2020) und Wozu Rassismus? (2021).