Fehlende Ruhe- und Bewegungsphasen gelten als eine der wesentlichen Ursachen für einen Burnout. Nicht nur der direkte Stress kann krank machen. Fehlende oder falsch genutzte Pausen sind mindestens genauso großes Gift für die Psyche. Darin sind sich Experten einig. Wer solche kurzen Auszeiten also nicht bewusst zur Entspannung nutzt, fühlt sich am Ende stärker gestresst. Und das kann auch krank machen.
Lehrerinnen und Lehrer sollten deshalb auf einen Wechsel von Belastungs- und Entspannungsphasen achten. Für Ruhe-Inseln im hektischen Berufsalltag reichen schon einige Minuten, in besonderen Stresssituationen während des Unterrichts sogar nur Augenblicke.
Mediziner und Psychologen wissen, dass sich Körper und Psyche wechselseitig beeinflussen. Bewegungsübungen lösen Spannungen und helfen, die Stimmung zu heben.
Diese Entspannungsübungen lassen sich gut in den Alltag einbauen:
Im Klassenzimmer
- Bei Stresssituationen
Schlürf-Atmung Die Übung hilft Ihnen, innere Ruhe zu finden, um mit mehr Gelassenheit auf Störungen reagieren zu können.
Die Lippen spitzen, so als ob man einen Strohhalm in den Mund nehmen würde. Durch den Mund tief einatmen, dann wieder ausatmen. Das sechsmal hintereinander. Die Luft strömt ganz tief in die Lunge, der Herzschlag verlangsamt sich. Das Gehirn erhält das Signal, sich zu entspannen.
Nach der Schule
- Zum Energie auftanken
Energy-Walk Ein Spaziergang von 20 bis 30 Minuten, verbunden mit einer speziellen Atemtechnik, hilft, neue Energie zu schöpfen.
Teilen sie ihren Atem in gleich lange Abschnitte ein. Zählen sie sowohl beim Ein- wie auch beim ausatmen bis vier oder sechs. Atmen sie durch die Nase ein und durch den Mund aus. Dazwischen machen sie eine kurze Pause.
- Stress und Anspannung abbauen
Die beiden folgenden Übungen helfen dabei sich von inneren Spannungen zu befreien.
Stress wegschieben
Ausatmen und dabei beide Arme parallel nebeneinander langsam noch vorne bewegen, so als ob man etwas Schweres von sich wegschieben würde. Die Übung mehrmals wiederholen, bis man sich besser fühlt.
Stress wegpendeln
Sich hüftbreit hinstellen, die Arme locker hängelassen. Den Oberkörper mit etwas Schwung nach rechts drehen und die Arme locker mitschwingen lassen, dann nach links drehen. Die Arme schwingen dabei stets locker und entspannt um den Körper. Zugleich die großen Zehen bei jeder Drehung spüren. Die Übung mehrmals wiederholen.
- Bei der Unterrichtsvor- und nachbereitung
Zum Lockern und Konzentrieren Unterrichtsvorbereitungen zwingen einen dazu, viel Zeit am Schreibtisch zu verbringen. Das kann zu Verspannungen und Schmerzen im Rücken und Nackenbereich führen. Hier eine Übung für Zwischendurch:
Über-Kreuz-Übung
Gleichzeitig mit der linken Hand an das rechte Knie und mit der rechten Hand auf die linke Schulter klatschen. Nach drei bis sechs Wiederholungen die Seiten wechseln. Die Übung lockert die Muskulatur, fördert das Zusammenspiel der beiden Hirnhälften und erhöht damit die Konzentrationsfähigkeit.
Nach: Little, Jimmy: Kraft tanken im Lehreralltag. In: BLLV (Hrsg.): Praxistipps Lehrergesundheit.
Die Broschüre des BLLV-Instituts für Gesundheit in Pädagopgsichen Berufen (IGP) kann bei der BLLV-Geschäftsstelle bezogen werden. Es genügt eine kurze Mail an versand (at)bllv.de