Steigende Infektionszahlen und ständig wechselnden Vorgaben machen den Präsenzunterricht zu einer schwierigen Aufgabe in der Pandemie. BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann beklagt im BR: "Wir haben Gesundheitsämter, die entscheiden gut, andere gar nicht, weil sie nicht das Personal dafür haben, andere entscheiden so, dass wir es nicht nachvollziehen können. Insgesamt fehlt uns bei den Entscheidungen die Einheitlichkeit."
Sie ergänzt: "Was grundsätzlich fehlt, ist eine gute Kommunikation der Schnittstelle Gesundheitsamt zu Kultusministerium. Der Gesundheitsminister und der Kultusminister müssen dafür sorgen, dass die Gesundheitsämter gut ausgestattet sind und einheitlich marschieren. Sonst schaffen wir es an den Schulen nicht."
Gesundheitsämter geben Kontaktnachverfolgung auf - und bitten Schulen um Mithilfe
Laut BR-Recherchen hat derzeit zB das Gesundheitsamt in Augsburg die Kontaktnachverfolgung an den Schulen bis auf weiteres ausgesetzt. Vielmehr würden Gesundheitsämter Schulen darum bitten, selber tätig zu werden.
Ehrlichkeit bitte: Ist eine Durchseuchung gewollt?
Man sei an einem Scheideweg, vor allem bei der Teststrategie, und die Staatsregierung müsse "jetzt die Hosen runterlassen" und sagen, ob es um eine Durchseuchung gehen solle, sagt Fleischmann. Hier erwarte sie Ehrlichkeit: Sonst laufe das Pandemiegeschehen aus dem Ruder. Ein ehrliches Bild von Schulen heute, die ohnehin durch den Lehrermangel gebeutelt ist, müsse jetzt gezeichnet werden.
"Wir brauchen die Weisungen der Gesundheitsämter: Wir sind keine Virologen!"
Fleischmann ist wichtig: "Gesundheits- und Kultusminister müssen jetzt bei der Kontaktverfolgung und den Quarantäneregelungen so arbeiten, dass sie Schulen Sicherheit geben. Eltern, Kinder und alle anderen, die an Schule beteiligt sind, drehen sonst durch", so Fleischmann. Sie stellt noch einmal klar: Schulleiterinnen und Schulleiter seien keine Virologen und bräuchten die Weisungen der Gesundheitsämter, würden aber derzeit hängen gelassen.
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>> Zum BR24-Artikel: Quarantäne für Schüler: Unklarheiten sorgen für Kritik
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-> Süddeutsche: "Führt Omikron die Präsenzpflicht ad absurdum?"