Gesichert ist die Faktenlage zur Flugblattaffäre des stellvertretenden bayerischen Ministerpräsidenten Hubert Aiwanger (Freie Wähler) bislang noch nicht und auch nicht, welche Rolle beim zu Tage treten dabei Lehrkräfte gespielt haben. An Spekulationen möchte sich BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann im Interview mit Deutschlandfunk Kultur deshalb nicht beteiligen. Sie verweist vielmehr darauf, dass der BLLV die Verbesserung der Arbeits- und Unterrichtsbedingungen in Bayern im Blick habe und sich deshalb auch für die Demokratiepädagogik stark mache. Sie weiß aber: An der Schule, die Hubert Aiwanger besuchte, und an der benachbarten St. Martin-Mittelschule steht die Erinnerungskultur besonders im Mittelpunkt.
"Wir Lehrerinnen und Lehrer sind verpflichtet, die Kinder zu Demokraten zu erziehen"
Ziel müsse es laut Simone Fleischmann heutzutage sein, mit den Schülerinnen und Schülern in einen offenen Austausch über die Gesellschaft zu kommen und ihnen so eine möglichst ausgewogene Meinungsbildung zu ermöglichen. "Wir Lehrerinnen und Lehrer sind verpflichtet, die Kinder zu Demokraten zu erziehen", hält Fleischmann fest, "wir sollen einen politischen Dialog führen, nachfragen lassen und nicht neutral durch die Gegend schwirren."
Angesprochen auf die Stellungnahme Aiwangers hält Fleischmann allgemein fest: "Prominente Erwachsene haben immer auch eine Vorbildfunktion für Kinder und Jugendliche. Auch, wenn es darum geht, wie sie sich als Erwachsene mit möglichem Fehlverhalten als Jugendliche auseinandersetzen. Sie müssen zeigen, dass sie aus ihren Fehlern gelernt haben."
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