„Mit der Praxis, junge Menschen aus dem Schulunterricht herauszuholen, um sie abzuschieben, muss Schluss sein. Der BLLV unterstützt daher die damit verbundenen Proteste von Schüler/innen und Lehrer/Innen. Junge Menschen, die zur Schule gehen oder in einem Ausbildungsverhältnis stehen, dürfen nicht aus dem Unterricht gezerrt werden, um sie abzuschieben. Dies ist wörtlich zu nehmen und hat grundsätzlich zu gelten: Flüchtlinge in Schulen oder Ausbildung dürfen nicht abgeschoben werden.
Erst vor kurzem habe ich mit dem Bayerischen Landesverband des Bundesverbandes mittelständischer Wirtschaft (BVMW) und dem Verein Hilfe von Mensch zu Mensch e.V. mehr Planungssicherheit bei den Aufenthaltsgenehmigungen junger Flüchtlinge gefordert - leider ist unser gemeinsamer Appell bislang wirkungslos geblieben.
Ich appelliere erneut an die Bayerische Staatsregierung, nicht zu zulassen, dass das neue Integrationsgesetz ausgehöhlt wird. Die Vorfälle verunsichern alle Beteiligten.
Für die abgeschobenen Schüler/innen und deren Mitschüler/innen stellt die Situation eine immense psychische Belastung dar. Die Gefahr ist zudem groß, dass ihr Vertrauen in den Staat nachhaltig erschüttert wird. Motivation und Leistungsbereitschaft junger Menschen, die sich integrieren wollen, hängen auch von Perspektiven ab. Wenn diese den jungen Menschen systematisch entzogen werden, ist das kontraproduktiv.
Auch für Lehrerinnen und Lehrer ist die Situation untragbar. Sie wollen den jungen Menschen helfen und ihnen Chancen eröffnen - doch dann müssen sie hilflos zusehen, wie ihre Integrationsanstrengungen zu Nichte gemacht werden. Dieser Missstand gehört beendet.“
Andrea Schwarz, BLLV-Pressereferentin M.A. Tel: 089/ 72 100 129, presse (at) bllv.de