Wenn am nächsten Dienstag die Schulpforten öffnen, sollen laut aktueller Ansage des Kultusministeriums spezielle benannte Hygienebeauftrage an jeder Schule dafür sorgen, dass die Auflagen zum Infektionsschutz eingehalten werden. Sie sollen zum Beispiel sicherstellen, dass genügend Desinfektionsmittel vorhanden ist oder ein Einbahnstraßensystem etabliert ist. Die Hygienebeauftragten sollen Ansprechpartner in Sachen Hygiene sein sowohl innerhalb der Schule für Lehrkräfte, Eltern und Schulkinder, aber auch für Behörden wie das Gesundheitsamt.
Grundsätzlich eine gute Idee, findet auch BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann im Interview mit BR 24: "Wir haben ja auch ein Stück weit Angst davor, dass wir etwas falsch machen als Lehrer, als Schulleiter." Allerdings sei diese Aufgabe für eine Lehrerin oder einen Lehrer allein kaum zu leisten, wenn sie zusätzlich zu allen bisherigen Aufgaben komme.
Fleischmann fordert externe Hygienebeauftragte
Genau das wäre nämlich gemäß der Ansage des KM der Fall: Der Hygienebeauftrage solle zum Beispiel aus dem Schulleitungsteam, dem Pool der übrigen Lehrkräfte oder Eltern mit entsprechendem Hintergrundwissen benannt werden. "Aber in einer kleinen Schule bin ich dann auch noch Klassenleiterin der Klasse 3c und habe da Präsenzunterricht und Distanzunterricht. Wie soll denn das funktionieren?", fragt sich die BLLV-Vorsitzende.
Sie macht sich deshalb dafür stark, Hygienebeauftragte aus externen Kreisen zu rekrutieren. Sollte das nicht möglich sein, müsste ein Team von Lehrkräften mit dieser Aufgabe betraut werden. Alternativ könne auch eine Lehrkraft vom Unterricht befreit werden und das neue Hygiene-Amt übernehmen.