Anfangsthema war der „PISA-Schock“. Gerd Nitschke stellte in seiner Anmoderation klar, dass Stundenkürzungen oder -erhöhungen allein keine Lösung seien. Er wies auch darauf hin, dass das „PISA Maßnahmenpaket“ deutlich mehr Ideen und Impulse biete.
Der Landtagsabgeordnete Maximilian Böltl (CSU) pflichtete Nitschke bei: „Eine Stunde mehr reicht nicht, wir brauchen generell ein Update für Schule!“
Böltls Parteikollegin, die ehemalige Sozialministerin Kerstin Schreyer versuchte zu erklären, warum Meldungen entstehen, die von der Bevölkerung oft als Schnellschuss wahrgenommen werden: „Der Ministerpräsident muss oft sehr schnell reagieren, wenn er mit Forderungen konfrontiert wird. In der schnelllebigen Medienwelt, ist es leider wichtig der erste zu sein, der zu einem Thema Stellung nimmt. Dann zu sagen, dass das vielleicht ein Fehler war, das kostet viel Kraft. Das muss man dann aushalten können!“ und appellierte an Fairness bei politischen Gegnern und Medien.
Gehör für die Schulen und Experten vor Ort
„Ich als Schulleiterin stehe vor der Frage: Zeige ich Zivilcourage und mache, was ich für richtig halte oder ordne ich mich den neuen Regelungen der PISA-Offensive unter?“, warf Brigitte Gruber, Vorsitzende des KV München-Land ein. „Wir sind die Basis, wir sind die Experten. Ich würde mir wünschen, dass die Politik mehr auf uns hört.“
Ins selbe Horn blies Andrea Zran, stellvertretende Vorsitzende des KV München-Land: „Für mich sieht die PISA.Offensive nach einer Mogelpackung aus. In der 4. Klasse zu streichen, kreative Fächer wie WG zu streichen, das soll doch nur den Fachlehrermangel kaschieren. Wir brauchen mehr Personal und keine Zeitkürzungen in Fächern, die den Schüler in seiner Ganzheitlichkeit fördern!“ Auch Schulamtsdirektor Ulrich Barth forderte mehr multiprofessionelle Teams an Schulen.
Claudia Köhler, Landtagsabgeordnete von Bündnis90/die Grünen, erinnerte daran, dass Sparen an der Bildung am Ende leider immer das Teuerste sei.
Am Ende einer kurzweiligen Diskussion, ermunterte Nitschke die Zuhörer: „Habt Mut zu machen, was gut für euch ist – egal, was die Obrigkeit sagt“.
Der Abend, der sicher eine Wiederholung finden wird, klang im Foyer des Hotel Bauer mit Gesprächen in Kleingruppen am Buffet aus.
Autor:Jochen Wessels