Es ist beschlossene Sache: Ab 2025 haben Eltern rechtlich die Sicherheit zugesprochen bekommen, dass ihre Grundschulkinder am Nachmittag betreut werden. So hat es das Bundeskabinett kürzlich beschlossen. Zwei Milliarden Euro sollen jetzt in die Räumlichkeiten und Gebäude an die Grundschulen fließen. Denn Ganztagsschule bedeutet für die Schulen: Sie benötigen mehr Personal, mehr Räume und kleinere Klassenverbände.
In der „Bayerischen Staatszeitung“ spricht sich BLLV- Präsidentin Simone Fleischmann Klartext. Es bringe gar nichts, viel Geld in billiges Personal zu stecken, um die Kinder bis 16 Uhr irgendwie aufzubewahren. Sie spricht sich für die Form der gebundenen Ganztagsschule aus. In der Diskussion rund um den Ausbau der gebundenen oder offenen Form von Ganztagsschule hält der BLLV eine Frage für zentral: Wie stellen wir uns eine zeitgemäße Schule vor? Und was soll sie leisten?
Gebundener Ganztag versus offener Ganztag
Der gebundene Ganztag bedeutet für die Kinder einen anderen Rhythmus als in den bisher gewohnten Regelklassen: Die Unterrichtsstunden sind über den ganzen Tag verteilt. Immer wieder sind sportliche, musische und kreative Förderstunden in den Tagesablauf eingebaut. Zusätzlich zu den Lehrkräften werden Förderlehrkräfte und externe Honorarkräfte eingesetzt. Die Kinder einer Klasse bleiben über den Tag hinweg in ihrem Klassenverband.
Die bayerische Landesregierung unterstützte bislang besonders die Form des offenen Ganztags. Hier findet der Unterricht wie gewohnt überwiegend am Vormittag im Klassenverband statt. Je nach Bedarf und Wunsch des Elternhauses besuchen die Kinder dann nach dem Ende des regulären Unterrichts weiter das offene Ganztagsangebot. Je nach schulischer Ausstattung werden sportliche, musische und gestalterische Aktivitäten angeboten – begleitet beispielsweise von Sozialpädagogen, Erziehern oder Übungsleitern.