Nach unserer gemeinsamen kritischen Pressemitteilung mit dem Bayerischen Gemeindetag haben die beiden Ministerien nun eine Woche später bereits reagiert! Wir als BLLV mit unseren über 68.000 Mitgliedern haben erneut aufgezeigt, wo die Herausforderungen liegen und damit die politisch Verantwortlichen in die Pflicht genommen, zu handeln!
Die jetzige gemeinsame Veröffentlichung der Staatsministerinnen Scharf und Stolz zeigt eindeutig, dass der Rechtsanspruch auf einen Ganztagsschulplatz für Kinder im Grundschulalter endlich mit aller Kraft angegangen wird. Das begrüßen wir als BLLV ausdrücklich! Kooperation, zusätzliche finanzielle Ressourcen sowie Planungssicherheit für die Kommunen im Sinne einer bestmöglichen Umsetzung des Rechtsanspruchs in Bayern ist positiv zu bewerten.
Jedoch stelle ich als BLLV-Präsidentin eines unmissverständlich klar: Wir Lehrerinnen und Lehrer sind für Unterricht, Bildung und Erziehung zuständig – jedoch keinesfalls für Betreuung! Nicht in Schul- und auch nicht in der Ferienzeit! Staatsministerin Stolz hat uns dies in eben dieser Form auch zugesagt. Dieses Versprechen darf nicht gebrochen werden! Wir werden ganz genau darauf schauen, dass diese Zusage auch nicht im Ansatz aufgeweicht wird!
Denn auch so schon wird die Realisierung des Rechtsanspruchs dazu führen, dass an den Schulen vor Ort mehr geleistet werden muss. Am Ende wird mal wieder alles an den Schulleitungen hängen bleiben, die bereits durch Personal- und Ressourcenmangel jeden Tag über ihr Limit gehen müssen, um überhaupt die Halbtagsschule aufrechterhalten zu können. Die Verantwortung muss daher in die Hände der Kommunen und damit der Träger, die für die Umsetzung des Rechtsanspruchs auch zuständig sind!
Ein Aspekt wird in der gesamten Diskussion leider kaum erwähnt: Der BLLV steht mit aller Kraft dafür ein, Kindern und Jugendlichen beste Bildung zu ermöglichen. Ein pädagogisch professionell aufgesetztes, gebundenes Ganztagsangebot in der Grundschule wäre genau die richtige Lösung für viele bildungspolitische Herausforderungen: Mehr Förderung für die Kinder, mehr Zeit für Lesen, Rechnen, Schreiben, aber auch Kunst, Musik und Werken! Die politisch Verantwortlichen müssen die enormen Chancen, die gute Ganztagsschule bietet, endlich erkennen und sich mit aller Kraft dafür einsetzen!
Es reicht nicht aus, den Rechtsanspruch mit einer reinen Betreuung gleichzusetzen: Das reichste Bundesland muss seinen Ansprüchen, immer in allem die Nummer eins sein zu wollen, hier auch mal tatsächlich gerecht werden!