9_7_21_visavid_sicherheit.jpg
Sicherheitslücke bei Videosoftware Visavid Startseite Topmeldung
Distanzunterricht Digitalpakt

Fleischmann fordert unbedenkliche Software

Die kürzlich entdeckten Sicherheitslücken bei Visavid machen offensichtlich: Genauso wie Schulbücher sollten auch digitale Tools ein aufwändiges Zertifizierungsverfahren durchlaufen und einem einwandfreien Qualitätsstandard entsprechen.

In einem normalen Klassenzimmer läuft es so: Da dürfen keine Fremden rein. Und wenn doch jemand reinkommen möchte, klopft er an und fragt die Lehrkraft, ob er reindarf. So soll es auch im bei Unterricht per Videokonferenz sein. In einem virtuellen Wartezimmer entscheidet die Lehrkraft, wen sie in das Klassenzimmer hineinlässt und wen nicht.

Genau an dieser Stelle kam es kürzlich bei der vom KM neu beschafften Videosoftware Visavid zu einer Sicherheitslücke. Fremde konnten den Warteraum umgehen und sich in das Klassenzimmer schalten. Allem Anschein nach hätten sie theoretisch den Unterricht mitschneiden können oder Inhalte posten können.

Schule ist ein besonderer Schon- und Schutzraum

"Wir Lehrerinnen und Lehrer sind darauf angewiesen, dass die Materialien, die wir verwenden, rechtskonform sind, dass sie keine Sicherheitslücken haben, dass sie datenschutzkonform sind", so BLLV-Präsidentin Fleischmann. Sie fordert hohe Qualitätsstandards und Zertifizierungsverfahren für digitale Tools. Sie müssten vom Staat verantwortet werden.


Fleischmann hebt Schule als besonderen Schon- und Schutzraum hervor. „Wir Lehrerinnen und Lehrer sind es gewöhnt, Materialien zu nutzen, die zertifiziert und verlässlich sind. Wenn ich ein Schulbuch auf der Seite 73 aufschlage, muss ich mir keine Gedanken machen, ob die Texte okay sind, ob das Bild genehmigt ist. Dieses Buch hat enorme Prüfverfahren durchlaufen und kann sorglos eingesetzt werden von der Lehrkraft. Genau diesen Qualitätsstandard, das Zertifizierungsverfahren und die Gütesiegel erwarte ich auch von digitalen Plattformen – selbstverständlich auch von Visavid“, so Fleischmann.

Fleischmann ruft KM zu Nachbesserungen bei Visavid auf

Sie fordert vom KM dringend Nachbesserungen in diesem Bereich. Und nicht nur im Punkt Sicherheit: Solche Plattformen müssten stetig weiterentwickelt werden. „Wir in der Schule wollen unbedingt diese Tools nutzen, aber das können wir nur,  wenn sie einfach in der Handhabung sind“, betont Fleischmann .

Zum Hintergrund: Eine Sicherheitsexpertin aus Berlin hatte die Lücke bei Visavid entdeckt und dem KM gemeldet. Daraufhin wurde die Lücke geschlossen.

>> Mehr Infos im Artikel von BR24

Weitere Informationen

Kampagne zu strafbaren Inhalten auf Schülerhandys: Ein erster Schritt - weitere müssen folgen

Pressemitteilung: Safer Internet Day: BLLV: Kinder brauchen Schutz, Schulen einheitliche und rechtssichere Plattformen

Kommentar: IT-Beschaffung an Schulen

BLLV-Themenseiten:
Digitalisierung
Bildung in Zeiten von Corona

 

 

 



Mehr zum Thema