Zur Vorfreude aufs neue Schuljahr gehört für Eltern Gelassenheit in den ersten Schulwochen, denn Kinder lernen in der ersten Zeit extrem viel. Eltern sollten Geduld haben und ihren Kindern Zeit geben, sich an die neuen Abläufe zu gewöhnen. Was den Kindern dabei hilft, ist positives Feedback. Anerkennung und Lob für kleine Erfolge und Fortschritte motivieren und stärken das Selbstvertrauen Ihres Kindes. Vergleichen Sie Ihr Kind außerdem immer nur mit sich selbst und niemals mit anderen. Jeder lernt in seinem eigenen Tempo.
Wenn Sie diese Punkte berücksichtigen, haben Sie schon sehr viel richtig gemacht. Trotzdem haben Kinder manchmal Angst oder Bedenken, wieder in die Schule zu gehen. Es ist wichtig, diese Gefühle ernst zu nehmen und darüber zu sprechen. Fragen Sie nach den Gründen, hören Sie zu und versuchen Sie, gemeinsam Lösungen zu finden. Bei ernsteren Problemen suchen Sie das Gespräch mit der Lehrkraft oder wenden Sie sich an die Schulberatung. Und: Erinnern Sie Ihr Kind an die positiven Aspekte der Schule, wie Freunde treffen und neue Dinge lernen.
Für das neue oder erste Schuljahr finden Sie hier außerdem noch einige praktische Tipps, die helfen können, gemeinsam gut zu starten.
Kinder unterstützen
- Zuhören: Nehmen Sie sich Zeit, zeigen Sie Interesse und fragen Sie gezielt nach. Nehmen Sie auch Ängste und Sorgen ernst. Alle Gefühle sind erlaubt.
- Selbstständigkeit fördern: Übertragen Sie Ihrem Kind altersgemäße Aufgaben, die es selbstständig bewältigen kann. So erlernt es Verantwortung und merkt, dass es etwas bewirken kann.
- Schulweg üben: Gehen Sie den sichersten Schulweg einige Male gemeinsam, um Ihrem Kind Sicherheit zu geben.
- Schule kennenlernen: Besuchen Sie die Schule möglichst schon vor dem ersten Schultag, zum Beispiel beim Tag der offenen Tür oder Schulfesten.
- Den ersten Schultag gemeinsam planen: Lassen Sie Ihr Kind entscheiden, wer dabei sein darf und wie der Tag gestaltet werden soll.
- Geregelter Tagesablauf: Legen Sie Kleidung und Schulsachen am Abend vorher bereit, um den Morgen stressfreier zu gestalten. Sorgen Sie für feste Abläufe, einen Ausgleich zur Schule und ausreichend Schlaf. Auch ein gesundes Pausenbrot und Wasser zum Trinken sind hilfreich.
- Schönen Lernplatz gestalten: Ein ruhiger Ort zum Lernen hilft Ihrem Kind, sich besser zu konzentrieren.
- Schulsachen gemeinsam auswählen: Das gemeinsame Aussuchen von Schulranzen, Federmäppchen und Co. kann die Vorfreude auf die Schule erhöhen.
- Lesefreude wecken: Lesen Sie Ihrem Kind vor und seien Sie ein gutes Lesevorbild, um seine Lesefreude zu wecken. Lesen ist die Basiskompetenz, ermöglicht den Zugang zu Bildung und kann magische Welten eröffnen.
Austausch mit der Schule und den Lehrkräften
Eine gute Kommunikation zwischen Eltern und Lehrkräften ist essenziell. Eltern sollten den Kontakt zu den Lehrkräften suchen und eine möglichst vertrauensvolle Beziehung zum Wohle des Kindes aufbauen.
- Regelmäßiger Austausch: Nutzen Sie Elternabende und Sprechstunden, um sich über den Lernfortschritt und das Wohlbefinden Ihres Kindes zu informieren. Geben Sie unbedingt auch wichtige Informationen, wie zum Beispiel chronische Erkrankungen, an die Lehrkraft weiter. Sprechen Sie Probleme direkt an, dann können Sie gemeinsam Lösungen finden.
- Austausch mit anderen Eltern: Nutzen Sie auch den Kontakt zu anderen Eltern. Manchmal hilft es zu hören, dass es dort ähnliche Sorgen und Nöte gibt. Vermeiden Sie aber, sich gegenseitig in WhatsApp-Gruppen „hochzuschaukeln“.
Erwartungen runterschrauben und Druck vermeiden
Der Schulbeginn kann stressig sein und die Erwartungen sind oft sehr hoch. Geben Sie Ihrem Kind Zeit und die Zuversicht, dass es einige Dinge einfach noch nicht kann, aber durchaus noch lernen wird.
- Pausen einplanen: Gönnen Sie Ihrem Kind regelmäßige Pausen, um Überforderung zu vermeiden.
- Gemeinsame Aktivitäten: Verbringen Sie Zeit mit Ihrem Kind bei gemeinsamen Aktivitäten, die nichts mit der Schule zu tun haben, um einen Ausgleich zu schaffen.
- Den ersten Elternabend abwarten: Wenn sich die Schwierigkeiten des Schulkindes auf die didaktischen oder methodischen Vorgehensweisen des Unterrichts beziehen, sollten Eltern den ersten Elternabend abwarten und gezielt nachfragen.
- Vertrauen haben: Vertrauen Sie der Schule und der Lehrkraft. Sie alle wollen nur das Beste für Ihr Kind.
- Freude vermitteln: Freuen Sie sich mit Ihrem Kind auf die Schule und seien Sie neugierig und offen, egal welche Erfahrungen und Gefühle Sie selbst mit Schule verbinden.
Ein gelungener Schulanfang legt den Grundstein für ein erfolgreiches Schuljahr. Mit diesen Tipps und einer positiven Einstellung können Eltern ihre Kinder bestmöglich unterstützen. Unser Ziel als Lehrerinnen und Lehrer ist es, Kindern und Jugendlichen den Schulstart zu erleichtern und ihnen zu helfen, ihre Stärken zu entfalten und die Freude am lebenslangen Lernen zu entdecken.