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BLLV-Umfrage - Digitale Medien Akademie

Digitale Medien: Die Lehrkraft entscheidet über den Lernerfolg

Die Lehrkraft macht den Unterschied: Auch in Zukunft wird die Kompetenz von Lehrerinnen und Lehrern über den Lernerfolg entscheiden - trotz des Einsatzes digitaler Medien an den Schulen. So sieht es die überwältigende Mehrheit der BLLV-Mitglieder. Sie sehen in der Digitalisierung des Lernens große Chancen, doch auf dem Weg dorthin sind noch viele Hemmnisse zu beseitigen.

Ergebnisse der BLLV-Umfrage //h2//

 

Der Einsatz digitaler Medien im Unterricht birgt viele Chancen: eine bessere Förderung von Schülern durch auf individuell zugeschnittene Lernangebote sowie die Unterstützung kompetenzorientierten und eigenverantwortlichen Lernens. Zugleich schafft digitales Lernen Freiräume, sodass die Beziehung zwischen Lehrkraft und Schüler in Zukunft noch wichtiger werden wird.

 

Das sehen auch die 1.319 Teilnehmer der BLLV-Mitgliederbefragung "Digitalisierung und Schule" so. 98,9 Prozent sagen, die Persönlichkeit der Lehrkraft steht trotz aller Änderungen weiter im Mittelpunkt des Unterrichts, und 97,9 Prozent sind die Meinung, dass digitales Lernen die persönliche Beziehung zu den Schülern nicht ersetzen kann.

Unzureichende Ausstattung mit Hardware und Software
So groß die Bereitschaft digitale Medien einzusetzen auch ist, in der Praxis stoßen viele Lehrerinnen und Lehrer auf große Hemmnisse. Die Ausstattung der Schulen mit Technik, Software und digitalen Unterrichtsmaterialien halten die Befragten vielerorts für  nicht ausreichend (66,3%). So fehlen nach wie vor an vielen Schulen leistungsstarke Internetzugänge in den Klassenzimmern (64,5%), die Betreuung von Software und Technik lässt oft zu wünschen übrig (72,0%). Transportable oder mobile Endgeräte stehen nur eine Minderheit von Lehrkräften und Schülern zur Verfügung.

 

Learning-by-doing anstelle von systematischer Fortbildung
Noch schwerer wiegt die unzureichende oder fehlende pädagogische Unterstützung in Form von Trainings und Fortbildungen (86,5 %). Hier sieht sich die große Mehrheit der Befragten alleingelassen. Wie Lehrkräfte Lernsoftware und digitale Unterrichtsmaterialien sinnvoll im Unterricht einsetzen können, darauf fühlen sie sich weder durch das Studium, durch das Referendariat oder Fortbildungen gut vorbereitet.  Viele gaben an, dass entsprechende Schulungen erst gar nicht angeboten würden (69,8%). Notgedrungen eignen sich die Meisten zumindest das technische Know How in ihrer privaten Zeit durch Learning-by-doing an.

Lehrpläne nicht an Digitalisierung angepasst
Zwar enhalten die neuen kompetenzorientierten Lehrpläne viele praktische Hinweise zur Unterrichtsgestaltung. Viele Lehrkräfte wünschen sich mehr konkrete Tipps und praktische Beispiele zum Einsatz von digitalen Medien, die sie im Alltag umsetzen können. Daran hapert es selbst bei den gerade neu aufgelegten Lehrplänen. Wenn sich digitales Lernen durchsetzen soll, müsste dies bei der Entwicklung von Lehrplänen von Anfang an berücksichtigt werden.

Damit einher geht der Wunsch nach einheitlichen Standards bei digitalen Unterrichtsmedien. Bei deren Qualität herrscht offenbar großer Verbesserungsbedarf (82,5 %). Zudem müsste die Vermittlung von Medienkompetenz eine deutlich größere Rolle in den Lehrplänen spielen.

Fazit: technische Hürden beseitigen, Lehrkräfte intensiv schulen
Fazit: Wenn digitales Lernen sich an Bayerns Schulen durchsetzen soll, müssten zuallerst die größten Hemmnisse beseitgt werden: die oft unzureichende Ausstattung der Schulen mit Technik, Software und digitalen Lernmaterialien und die mangelhafte Wartung und Betreuung der IT-Inrastruktur. Erst dann ist überhaupt an eine sinnvolle Nutzung zu denken.

Der nächsten großen Schritt wären die Reform der Lehrerbildung.  Studium und Referendariat müssten besser auf die Anwendung digitaler Medien im Unterricht vorbereiten. Für die große Zahl an Lehrkräften im Dienst müssten deutlich mehr und bessere Fortbildungsangebote geschaffen werden.  Damit einher geht die notwendig Anpassung der Lehrpläne an die Anforderungen digitalen Lernens.

 

Über die Befragung
An der Befragung nahmen  1.319 BLLV-Mitglieder teil. 75,9 % der Teilnehmer sind weiblich, 24,1 % männlich. Die Befragung wurde zwischen 12.  und 28. Juli 2016 durchgeführt.

 



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