In den frühen 30er Jahren des 20. Jahrhunderts gab es ein Kinderhilfswerk für Kinder in Niederbayern und der Oberpfalz, den äußerst armen Grenzgebieten zur Tschechei. In den 80er Jahren schließlich fanden große Hilfsaktionen für Erdbebenopfer in Mexiko und für die Flüchtlingskinder im brutalen Jugoslawienkrieg statt. Die große Hilfsbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen, so Dannhäuser, habe Anfang der 90er Jahre dazu geführt, die BLLV-Kinderhilfe als gemeinnützigen eigenständigen Verein zu gründen: „Ziel war es, der humanitären Arbeit des BLLV eine verlässliche Struktur zu geben, finanzielle Transparenz durch Kontrolle eines Wirtschaftsprüfers und durch das Finanzamt sicherzustellen und den vielen Unterstützern Spendenquittungen ausstellen zu können.“
Albin Dannhäuser beríchtete über das vielfältige, globale Engagement der BLLV-Kinderhilfe: In Ruanda wurde 1994 nach dem unvorstellbaren Genozid an dem Stamm der Tutsi ein Waisenhaus und ein Berufsbildungszentrum aufgebaut, 1997 finanzierte die BLLV-Kinderhilfe während des bitterkalten Winters im „Armenhaus Europas“ Bulgarien eine Schulspeisung für mehrere Tausend Kinder, 1999 entstand nach einem verheerenden Erdbeben in der Türkei mit Mitteln der BLLV-Kinderhilfe eine neue moderne Dorfschule und ein dazu gehörendes Lehrerhaus – in Vietnam, der Ukraine, Afghanistan, Indonesien, Tansania, Sri Lanka und vielen anderen Orten starteten kleine und große Hilfsprogramme mit Mitteln der BLLV-Kinderhilfe.
Nachhaltige Hilfe
Mit den Jahren entstand der Wunsch, nicht nur Katastrophenhilfe zu leisten, sondern ein Projekt langfristig und nachhaltig zu fördern. Ausgewählt wurde eine kleine regionale Initiative in einer der ärmsten Regionen Perus hoch in den Anden, in Ayacucho. Dort entstand über einen Zeitraum von 25 Jahren ein vorbildhaft arbeitendes Kinderhaus mit einem eigenen pädagogischen Konzept, das an der Lebenssituation der von extremer Arbeit betroffener und häufig arbeitender Kinder ausgerichtet ist – ein Vorzeigeprojekt ausgebaut mit Hilfe der Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks STERNSTUNDEN. Es wirkt weit in die Region. In Coroanzeiten wurde das Kinderhaus zum humanitären Zentrum der Region, das Tausenden von Menschen half. Der peruanische Generalkonsul, George N. Nicholson, war eigens zur Feier gekommen, um in einem Grußwort den Dank der peruanischen Regierung und des peruanischen Volkes an den BLLV auszurichten.
Mit bewegenden Worten illustrierte die frühere Vizepräsidentin des BLLV und Vorsitzende der BLLV-Kinderhilfe, Waltraud Lučić, den Beginn der Frühstücksinitiative denkbar. Im Jahr 2011 war STERNSTUNDEN an den BLLV herangetreten. Die Benefizaktion des BR war nicht mehr in der Lage, sich um die wachsende Zahl der regionalen Frühstücksinitiativen angemessen zu kümmern. Solche Initiativen hatten sich in Bayern gebildet, um Kindern aus bedürftigen Familien, die ohne Frühstück in die Schule kommen, ein Frühstück zu ermöglichen. Kinderarmut in Bayern – eine bittere Realität, ein oft verschwiegenes Tabuthema. Lucic entwickelte mit einem kleinen Team engagierter Kolleginnen ein pädagogisches und ernährungswissenschaftlich fundiertes Konzept, nach dem heute in über 130 Schulen bedürftige Kinder frühstücken. 2014 wurde das Projekt mit Hilfe des Sozialministeriums erweitert. Den Dank für dieses vorbildhaften Engagement überbrachte in Vertretung der Sozialministerin Carolina Trautner Ministerialdirigent Stefan John.
Dank an das ehrenamtliche Engagement
In Filmeinspielungen und kleinen Talkrunden wurden das Kinderhaus in Peru und das Schulfrühstück denkbar für die Anwesenden lebendig. Höhepunkt war ein Grußvideo der Kinder und Jugendlichen aus Peru.
Beendet wurde die Jubiläumsveranstaltung mit der Ehrung des Initiators und Gründers der BLLV-Kinderhilfe, Dr. h.c. Albin Dannhäuser, den drei früheren Vorsitzenden Manfred Schreiner, Waltraud Lučić , Ernst Lumper und dem Geschäftsführer Dr. Dieter Reithmeier. Ursel Schroll bedankte sich bei ihnen für diese beeindruckende Arbeit für die Kinder dieser Welt und für den BLLV.