Viele Wählerinnen und Wähler haben gezeigt, dass ihnen die Folgen der verstärkten Migration Angst machen. Deren Stimme bekamen auch in Bayern jene, die die Herausforderungen nicht anpacken, sondern loswerden wollen. Die Lauten. Die Feigen. Doch es sind die Beherzten, die in ihrem beruflichen Alltag für das Miteinander der Kulturen in unserer Gesellschaft eintreten, für die „Multikulti“ Chance und Leidenschaft bedeutet. Stellvertretend haben wir an zwei Schulen in Neu-Ulm Experten der Integration bei ihrer engagierten Arbeit über die Schultern gesehen. Und ihren Einschätzungen bei einem Gespräch am Runden Tisch in der BLLV-Geschäftsstelle gelauscht. Es ging dabei nie um das Ob, immer ums Wie. Um den jeweils passenden Weg.
Den jeweils passenden Weg zu finden, um den benachteiligten Kindern und Jugendlichen gerechtzu werden, das bedeutet, eingefahrene Wege zu verlassen. Und das erfordert gerade in Bayern oft genug Mut. Die Mutigen der Eichendorff-Mittelschule in Erlangen bringen die Benach teiligten, die unser System noch immer zu Verlierern macht, mit durchschlagendem Erfolg nach vorn. Was mit dem ersten Platz beim renommierten Deutschen Schulpreis belohnt wurde. In seinem Dank-Statement sprach Rektor Klemm von „Genugtuung“. Seltsame Vokabel? Keineswegs. Sie zeugt von Courage. Was wenige wissen: Klemm und sein Team bekamen teils massiven Gegenwind aus der staatlichen Schulaufsicht zu spüren. Jetzt aber gehörten Kultusminister undMinisterpräsident gleichwohl zu den ersten stolzen Gratulanten. Im Moment des Erfolgs gönnt man sich doch gerne eine Portion Gratismut.
Ihnen und Ihren Familien eine ermutigende Advents- und Weihnachtszeit!
Steve Bauer, Chefredakteur bayerische schule
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