Jeden Freitag bleiben weltweit viele Schülerinnen und Schüler dem Unterricht fern, um nach dem Vorbild der schwedischen Aktivistin Greta Thunberg für Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu demonstrieren – und haben damit eine öffentliche Debatte ausgelöst, wie dieses Verhalten zu beurteilen ist, die auch in Bayern kontrovers geführt wird.
Eine klare Position hat jetzt das Forum Bildungspolitik bezogen, in dem sich über 45 Verbände und Vereine einsetzen für Bildung als Basis für ein zukunftsfähiges Gemeinwesen, Lebensqualität, Demokratiefähigkeit und Werteakzeptanz. Der Münchner Merkur berichtet in seiner heutigen Ausgabe wie folgt darüber:
Lehrer begrüßen Schülerproteste
Das Forum Bildungspolitik in Bayern, in dem auch der Lehrerverband BLLV, der Bund der Katholischen Jugend und der Bayerische Jugendring Mitglieder sind, begrüßen die Schülerdemonstrationen „Fridays for future“. Die Proteste verdienen „Respekt und Anerkennung – auch wenn sie während der Unterrichtszeit stattfinden“, erklärte die amtierende Forumsvorsitzende Simone Fleischmann, die den BLLV leitet. mm
Vorgaben in die Tat umsetzen
In einer vorherigen Pressemitteilung des Forums Bildungspolitik hatte Simone Fleischmann darüber hinaus betont, dass es sich junge Menschen nicht leicht machen, „sondern im Gegenteil sehr reflektiert und bewusst an die Sache herangehen“ würden. Sie widerspricht damit vielfach vorgebrachten Unterstellungen, dass oft das Schule schwänzen im Vordergrund der Beteiligung von Schülern an Demos stehe: „Sie appellieren mit Fridays for Future für mehr Nachhaltigkeit und eine politische Kehrtwende in Sachen Klimapolitik“, stellt Simone Fleischmann klar. „Das ist beeindruckend und zeigt, dass junge Menschen politisch unterwegs sind und sich aktiv beteiligen. Ein leuchtendes Vorbild in Sachen Demokratiepädagogik!“
Das Bayerische Kultusministerium hatte zuvor auf eine Anfrage des BLLV den einzelnen Schulen im Umgang mit streikenden Schülern individuellen Handlungsspielraum eingeräumt und auf deren „pädagogisches Ermessen“ verwiesen. Der Klimaschutz steht als Bildungsziel für alle Pädagogen im LehrplanPLUS. Zudem hat das Kultusministerium eine ausführliche Handreichung zum Thema Demokratiepädagogik herausgegeben, in der Schülerpartizipation als wichtiges Element genannt und auf außerschulische Lernorte verwiesen wird.
>> Ein leuchtendes Beispiel für Demokratiepädagogik: Pressemitteilung Forum Bildungspolitik