Mit Update 12.10.: Die dbb BTK beschließt 10,5 % bzw. mindestens 500 €. "Ein starker öffentlicher Dienst ist der beste Krisenmanager", so dbb-Chef Ulrich Silberbach zu den am 11.10. beschlossenen Tarifforderungen. Und weiter: "Wir alle sind seit nunmehr knapp drei Jahren im Belastungsmodus. Und das gilt für den öffentlichen Dienst in besonderer Weise." >> Spezifischere Infos im aktuellen "dbb spezial"
Sarah Heße, BLLV-Abteilungsleiterin "Sozial- und Erziehungsdienst", kommentierte die Forderungen für die Tarifrunde folgendermaßen: "Klar, die Kernforderung scheint vielleicht erst überambotioniert. Aber unsere Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst halten die pädagogischen Einrichtungen für die Kleinsten in Zeiten vieler Krisen motiviert und engagiert am Laufen." Das Leben werde für alle teurer und herausfordernder, so Heße. Der Gesellschaft müsse klar gemacht werden, dass pädagogische Expert*innen mehr brauchen. "Wir werden uns mobilisieren und Anfang kommenden Jahres auch auf die Straße gehen und mit Streiks unseren Forderungen Nachdruck verleihen", kündigt Heße an.
An ihrer Seite steht BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann: "Die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst gehen seit Jahren an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. In der bevorstehenden Einkommensrunde muss daher ein Zeichen der Wertschätzung gesetzt werden. Natürlich auch durch eine finanzielle Verbesserung."
Auch der Verband Bildung und Erziehung (VBE), Dachverband des BLLV, hält die Forderungen zur Tarifrunde "angemessen und real" (s. VBE-Pressemitteilung). Der Bundesvorsitzende des VBE, Udo Beckmann, wies ergänzend darauf hin, dass die Personalunterdeckung im frühkindlichen Bildungsbereich alarmierend sei (s. DKLK-Studie). Danach hätten 9.000 Kitas in Deutschland im zurückliegenden Jahr in über der Hälfte der Zeit in aufsichtspflichtrelevanter Personalunterdeckung gearbeitet. "Das ist nicht nur ein Skandal, es zeigt auch: Wenn sich die öffentlichen Arbeitgeber den angemessenen Forderungen der Gewerkschaften verweigern, wird der Bildungs- und Erziehungsauftrag im frühkindlichen Bildungsbereich nicht mehr zu erfüllen sein."
Ausblick: Ab dem 24. Januar 2023 beginnen die Verhandlungen mit Bund und Kommunen.