Das denkbar Schulfrühstück weckt ihr Interesse. Auch in Kufsteiner Schulen ist die Not einiger Kinder deutlich zu spüren. Schon im freundlichen Frühstücksraum der Walliser Mittelschule konnten sich die Damen von der optimalen Zusammenarbeit zwischen der Schulleitung, Sarah Konik von der Schulsozialarbeit und Frau Elvira Poljak, der Frühstückslotsin überzeugen: ein liebevoll vorbereitetes Frühstück und Kinder, die sich mit sichtlicher Vorfreude am Frühstücksbüffet bedienen.
Neben der Versorgung mit einem ausgewogenen, optisch ansprechenden Frühstück in einem gemütlichen Frühstücksraum haben Kinder Gelegenheit sich über ihre Sorgen und Nöte mit Frau Konik auszutauschen. Frau Konik betonte, dass nur durch diesen persönlichen Kontakt, der beim Frühstück aufgebaut wird auch eine Vertrauensgrundlage geschaffen werden kann. Nur so ist Beziehungsarbeit möglich. Beziehungsarbeit, die auch präventiv wirken kann – man denke nur an die vielen jungen Menschen, die mit sich mit ihren Problemen allein gelassen fühlen.
Hinzu kommt der signifikante Einfluss eines Frühstücks auf Denkleistung, Konzentrationsfähigkeit und Merkfähigkeit. Alle in der Schule erforderlichen Leistungen bleiben bei Kindern, die ohne Frühstück den Schulalltag bewältigen müssen, weit hinter den Kindern zurück, die morgens frühstücken konnten. Wir brauchen ein Frühstück an den Schulen – in Bayern ebenso wie im benachbarten Österreich – um die Benachteiligung von Kindern wenigstens zum Teil auszugleichen.
Und zwar an allen Schularten. Besonders in Mittelschulen sind viele Kinder für die ein regelmäßiges Frühstück aus genannten Gründen sehr wichtig wäre. Im anschließenden sehr konstruktiven Gespräch in den Räumen des BLLV erklärten Waltraud Lučić und Sieglinde Stanzl das Konzept von „denkbar“.
Es konnte überzeugen. Sichtlich begeistert war die Kufsteiner Delegation von der professionellen Arbeit. Viele Hürden, die noch vor dem Besuch eine Realisierung des Projekts schwierig erscheinen ließen, konnten beiseite geräumt werden. Antworten auf Fragen bringt die jahrelange Erfahrung von denkbar. Das Konzept der Einbeziehung von ehrenamtlichen Frühstückslotsen ist, wie Lučić betont, wichtig, um Lehrer nicht unnötig zu belasten und löst das Problem, wer vor Ort das Frühstück vorbereitet.
Nur die Zuweisung einer Lehrerstelle vom Kultusministerium machte es möglich die Organisationsarbeit fachkundig mit dem nötigen Hintergrundwissen und der direkten Verbindung zu der Arbeit an den Schulen zu stemmen. Rasch reifte aus der „Frühstücksidee“, eine konkrete Vorstellung, wie sich die organisatorischen Hürden überwinden lassen. Ein gemeinsames Projekt wäre denkbar- das Austria-denkbar.