„Es gibt sehr viele Lehrkräfte, die in den vergangenen Wochen bewiesen haben, wie gut sie auf Neues reagieren können und wie schnell sie dazulernen, wie sie von Präsenzunterricht umschalten konnten auf Lern-Coach via Internet“, unterstreicht BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann in der großen Diskussionsrunde von zeit.de. Dort diskutierte Fleischmann mit Vertretern von Lehrer-, Eltern- und Schülerschaft sowie Bildungspolitik zum Thema „Unterricht nach Corona“. Fleischmann ist sich sicher: In den letzten Monaten habe für die Lehrkräfte ein enormer Imagegewinn stattgefunden.
Als Mutter von drei Kindern vertritt Psychologin und Autorin aus dem Bildungsbereich, Verena Friederike Hasel, in der Runde die Seite der Eltern und hält fest: „Wenn der Lockdown etwas Gutes gehabt haben sollte, dann vielleicht, dass viele Eltern endlich verstanden haben, wie anspruchsvoll dieser Beruf ist.“
Corona ist die Chance für ganzheitliches Lernen
Wie sehr sich Lehrkräfte in den vergangenen Monaten aufgearbeitet haben, teilweise mit einer Wochenarbeitszeit von 60 bis 70 Stunden, hat Christian Rothe, Schulsprecher am Gutenberg Gymnasium Mainz, hautnah mitbekommen. Er wünscht sich für das kommende Schuljahr, dass Lehrer und Lehrerinnen offen dafür sind, digitale Medien für den Unterricht zu benutzen und dafür auch die nötige Ausbildung zu bekommen.
Die Kinder, die selbstständig lernen können, seien gut durch die Zeit der Schulschließungen durchgekommen, meint Simone Fleischmann – und hinterfragt gleichzeitig das bestehende Schulsystem: „Aber, ganz ehrlich, haben wir unseren Schülern das selbstständige Lernen denn je wirklich beigebracht? Wir hatten über Jahre einen Lernbegriff, der Null ganzheitlich orientiert ist, der davon ausgeht, dass Schüler vor allem für die Schulaufgaben lernen, und nicht in erster Linie fürs Leben. Corona ist die Chance, dass wir das ändern.“
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