„Der Gesundheitsschutz für unsere Kolleginnen und Kollegen hat alleroberste Priorität, wenn die Schulen wieder sukzessive öffnen“, so BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann. „Deshalb erwarten wir, dass die Öffnungsstrategie der Staatsregierung auf folgenden drei Säulen fußt: Ein klares und realisierbares Testkonzept, eine priorisierte Impfstrategie und verbindliche Hygiene-Leitlinien.“ Es müsse klar geregelt sein, wer wann mit welchen Methoden getestet werde. Fleischmann begrüßt die Entscheidung, Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher priorisiert impfen zu wollen. Das war eine klare Forderung des BLLV. Sie fordert außerdem eine umfassende Umsetzung der aktuell präsentierten S3-Leitlinien. „Es muss doch endlich möglich sein, wissenschaftliche und evidenzbasierte Expertise allseits anzuerkennen und genau so auch umzusetzen!“, kritisiert die BLLV-Präsidentin.
„Nur auf der Basis dieser drei Säulen und unter Berücksichtigung regionaler Inzidenzen ist für uns eine sukzessive Rückkehr in die Schulen denkbar. Aber auch dann nicht für alle Schülerinnen und Schüler im Präsenzunterricht, sondern zunächst im Wechselmodell“, so Simone Fleischmann. Vorausgesetzt, es stünden genügend Lehrkräfte und ausreichend Räume zur Verfügung. Sie befürwortet die teilweise Schulöffnung zunächst für die Schülerinnen und Schüler der ersten beiden Jahrgangsstufen der Grundschule, der Förderzentren, bedürftiger Kinder. „Für diese Kinder ist das Lernen im Präsenzunterricht und der Kontakt zur Lehrkraft so wichtig“. Dennoch warnt sie, dass gerade an den Grundschulen die Belastung durch den Wechselunterricht, den Distanzunterricht und die gleichzeitige Notbetreuung besonders hoch sei.
BLLV: Schulöffnungen – sicher & machbar! Aber nur mit klarem Test-, Impf- und Hygiene-konzept
München – Zum heutigen Beschluss des bayerischen Kabinetts, die Schulen teilweise ab dem 22. Februar im Wechselunterricht zu öffnen, äußert sich der BLLV so:
„Wir müssen uns ehrlich machen und die Situation für die Kolleginnen und Kollegen unmissverständlich aufzeigen: Sie reißen sich seit Beginn der Pandemie alle Haxn aus, damit wir bestmögliche Bildung für alle Kinder und Jugendlichen vorhalten können. Bei Lehrermangel gleichzeitig alle Anforderungen der unterschiedlichen Unterrichtsmodelle zu erfüllen, höchste Erwartungshaltungen zu befriedigen und dann auch noch die Faschingsferien gestrichen zu bekommen – irgendwann ist auch unsere Belastungsgrenze erreicht!“
Ein individuelles, zusätzliches Förderjahr statt Noten um jeden Preis
Die BLLV-Präsidentin macht unmissverständlich deutlich, dass sie nichts davon hält, Schulen zu öffnen, damit Klausuren geschrieben und Noten gemacht werden können. „Das ist eine echte Bankrotterklärung. Noch mehr als sonst geht es doch jetzt darum, die Kinder da abzuholen, wo sie sind, sie individuell zu fördern und Lernrückstände aufzuholen. Nicht den Druck zu erhöhen, sondern zu entstressen ist gefragt. Das Festhalten an der alten und tradierten Leistungskultur macht spätestens jetzt keinen Sinn mehr.“ Der BLLV fordert stattdessen ein freiwilliges, individuelles Förderjahr, das nicht auf die Schullaufbahn angerechnet wird. So bekommen die Kinder, die es brauchen, mehr Zeit Mehr Zeit für Bildung: Das Credo des BLLV seit Jahren!