Sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 200 Euro monatlich sowie 100 Euro mehr für Auszubildende und Praktikanten: Das fordern die Gewerkschaften Verdi und der Deutsche Beamtenbund (dbb) für die Angestellten von Bund und Kommunen. Allerdings hat die Arbeitgeberseite auch nach der zweiten Verhandlungsrunde noch kein Angebot vorgelegt. Deshalb machen verdi und dbb nun Druck und haben bundesweit zu Warnstreiks aufgerufen.
Am Donnerstag blieb in München rund die Hälfte der 430 städtischen Kindertagesstätten wegen Streiks geschlossen. Auch Mitarbeiter des Amts für Abfallwirtschaft und der Stadtwerke waren in den Ausstand getreten.
Bei einem Protestmarsch durch die Münchner Innenstadt machten rund 3000 Menschen ihrem Ärger Luft. Auch die Erzieherinnen und Erzieher im BLLV marschierten mit Transparenten in der Hand mit.
"Die Leistung der Kolleginnen und Kollegen in den Kitas kommt der ganzen Gesellschaft und besonders unseren Kindern und Familien zu Gute, und das kostet etwas“, sagte Gerd Nitschke, 1. Vizepräsident des BLLV zum Auftakt des Warnstreiks.
Am 13. März war die zweite Verhandlungsrunde zu Ende gegangen, ohne dass die Arbeitgeberseite ein erstes Angebot vorgelegt hatte. Dieses Verhalten verärgert dbb Tarifchef Volker Geyer: „Wenn so die Wertschätzung der Arbeitgeber gegenüber ihren Beschäftigten aussieht, dann stehen wir heute zurecht hier. Die Leistung der Kolleginnen und Kollegen im öffentlichen Dienst kommt der ganzen Gesellschaft zu Gute, und das kostet etwas“, sagte er am nächsten Tag bei einer Demo in Rostock.