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BLLV mahnt Korrekturen in der Lehrerbildung an

Einstellungsnoten für das Lehramt Gymnasium zeigen deutlich: Noch immer gehen zu viele Referendare leer aus / BLLV-Präsidentin Fleischmann fordert Konsequenzen

RICHTIGSTELLUNG


Bedauerlicherweise wird in dieser Pressemitteilung irrtümlich die Bekanntgabe der fachspezifischen Einstellungsnoten für das Lehramt Gymnasium als Anlass für die darin beschriebenen Einschätzungen angegeben. Korrekterweise ist der Anlass, dass Ende Januar den Referendaren bekannt gegeben wurde, ob sie eine Planstelle erhalten oder nicht.

München - Die Bekanntgabe der fächerspezifischen Einstellungszahlen für den Einstellungstermin Februar 2019 für das Lehramt Gymnasium wertet der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) als höchst problematisch. "Erneut gehen Referendare, die an den Schulen dringend gebraucht werden, leer aus", kritisierte BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann heute in München. Das schwäche die Gymnasien und gefährde die Qualität der Schulen, die vor großen Herausforderungen stehen würden. Es sei außerdem fatal, jungen Menschen, die sich intensiv und mit großen Anstrengungen auf ihre berufliche Zukunft vorbereitet hätten, nach ihrem Referendariat zu signalisieren, nicht gebraucht zu werden. "Korrekturen in der Lehrerbildung sind überfällig. Nur so kann das Problem langfristig ge-löst werden", erklärte Fleischmann. Die Angebote zur Zweiqualifikation - Interessierte können sich damit zu Mittel- oder Grundschullehrkräften nachqualifizieren - seien zwar für einige Betroffene hilfreich. "Insgesamt sehen wir sie aber kritisch", betonte Fleischmann. "Sie schaffen Linderung, treffen aber nicht den Kern der Sache."

"Wir müssen damit aufhören, bestens qualifizierte Gymnasiallehrer nach dem Referendariat in die Arbeitslosigkeit zu entlassen", sagte die BLLV-Präsidentin. Jeder einzelne Betroffene sei einer zu viel. Gleichzeitig würden händeringend Lehrkräfte für Förder-, Grund,- Mittel -und Berufsschulen gesucht. "Die Situation ist paradox. Sie erfordert grundsätzliche Konsequenzen."

Flexibles Lehrerbildungsmodell

Der BLLV habe diese bereits mehrfach angemahnt und im Oktober 2017 das Flexible Lehrerbildungsmodell aufgelegt. "Wir setzen darin, wie es der Titel schon sagt, auf mehr Flexibilität in der Lehrerbildung", so Fleischmann. Das leider immer noch praktizierte Konzept sei zu starr und verhindere so, auf veränderte Anforderungen und Bedarfe entsprechend reagieren zu können.

Das Angebot zur Zweitqualifikation biete einigen Betroffenen zwar eine berufliche Perspektive, eine tragfähige und dauerhafte Lösung sei dies aber nicht, zumal die derzeit praktizierte Form der Zweitqualifikation erhebliche Mängel aufweist. So lasse die Qualität der Ausbildung viele Wünsche offen. Hinzu komme, dass die Arbeitsbelastung außerordentlich hoch sei - sowohl der Zweitqualifikanten selbst, aber auch die der damit betrauten Lehrkräfte und Seminarleiter/innen.

Das flexible Lehrerbildungsmodell ist nachzulesen unter: www.bllv.de/lehrerbildung

Position des BLLV: Zweitqualifizierung gefährdet die Unterrichtsqualität

Andrea Schwarz, BLLV-Pressereferentin M.A. Tel: 089/ 72 100 129, presse@bllv.de