Heute ist der Griff zum Smartphone für viele Kinder und Jugendliche selbstverständlicher als der zum Buch. Das hat Folgen, denn die oft verknappten Inhalte im Internet fördern nicht gerade ihre Lesekompetenz. Anders sieht das bei Büchern aus. „Wer regelmäßig Bücher liest, hat einen größeren Wortschatz, kann sich besser ausdrücken und auch komplexe Texte leichter verstehen. Das merken wir in der Schule ganz deutlich“, so Simone Fleischmann, Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands.
Kinder möglichst früh für das Lesen begeistern
Anlässlich des morgigen „Welttag des Buchs“ betont sie, wie wichtig das Lesen sei – nicht nur für den schulischen Erfolg, sondern auch für die spätere Berufslaufbahn und eine aktive Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben. Sie wirbt dafür, Kinder möglichst früh für Bücher zu begeistern - durch Vorlesen im Kleinkindalter, später mit altersgerechten Geschichten zum Selberlesen. Auch die Jugendliteratur biete eine große Bandbreite an Themen und Genres, in denen sich Heranwachsende wiederfänden.
Simone Fleischmann, selbst begeisterte Leseratte, sieht neben dem Training für Sprach- und Textkompetenz viele weitere positive Effekte: „Bücher erweitern unseren Horizont, sie machen neugierig auf die Welt, eröffnen neue Perspektiven und wecken Interesse für Unbekanntes. Außerdem fördert das Lesen die Fantasie und Kreativität ebenso wie die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit. Und natürlich nicht zu vergessen – Bücher machen Spaß. Wer lässt sich nicht gerne von Geschichten verzaubern und in fremde Welten und ferne Länder entführen. Bücher lassen uns den Alltag vergessen und Dinge erleben, die wir sonst wohl nie erleben würden.“
Leseförderung mit dem BLLV
„Weil Lesen die Grundlage für Bildung und ein selbstbestimmtes Leben ist, wollen wir als BLLV einen Beitrag zu dieser gesellschaftlichen Verantwortung leisten“, so Fleischmann. Deshalb habe der Verband mit seiner Initiative „Forum Lesen“ zahlreiche Aktivitäten zur Leseförderung in allen Altersstufen entwickelt. Das knapp 20köpfige Team bietet Lehrkräften und Schulen eine Reihe von Angeboten und Services: Es rezensiert regelmäßig Neuerscheinungen der Kinder- und Jugendliteratur, beurteilt Erwachsenenliteratur mit Blick auf die Oberstufe des Gymnasiums und sichtet Neuerscheinungen im Bereich der pädagogischen und psychologischen Fachliteratur. Darüber hinaus berät das Team Schulen bei der Einrichtung von Schul- und Klassenbüchereien und stellt jeden Monat Bücher vor, die nicht nur zum Lesen anregen, sondern sich auch als Klassenlektüre für den Unterricht eignen.
Welttag des Buchs:
Seit 1996 gibt es den von der UNESCO initiierten „Welttag des Buchs“ auch in Deutschland. Jedes Jahr am 23. April feiern Buchhandlungen, Verlage, Bibliotheken, Schulen und Lesebegeisterte ein großes Lesefest mit vielen Veranstaltungen, Aktionen und Lesungen. Dieses Datum ist übrigens – wohl nicht ganz zufällig - der Todestag von William Shakespeare und Miguel de Cervantes.
Mehr Informationen unter www.welttag-des-buches.de
Der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) ist mit über 66.000 Mitgliedern der größte Bildungsverband in Bayern. Er vertritt Lehrerinnen und Lehrer aller Schularten sowie Beschäftigte in der Schulverwaltung und in den Sozial- und Erziehungsberufen. Das Credo des BLLV: Lehrerinnen und Lehrer sind die Experten der Praxis. Sie nehmen eine herausragende pädagogische und gesamtgesellschaftliche Verantwortung wahr.
Der BLLV ist Meinungsführer und Reformmotor in der bayerischen Bildungspolitik. Mit seinen progressiven Positionen zu Themen wie Bildungsgerechtigkeit, Inklusion, individueller Förderung und Demokratiepädagogik unterstreicht er die zentrale gesellschaftspolitische Bedeutung von Bildung im 21. Jahrhundert. Grundlage dieser Programmatik des BLLV ist ein ganzheitliches Menschenbild und Bildungsverständnis: Bildung ist Förderung des jungen Menschen mit Herz, Kopf und Hand.
Mehr Informationen finden Sie unter www.bllv.de.