Bildung in Bayern sowie bayerische Kinder und Jugendliche sind uns sehr wichtig – auf diese Quintessenz lassen sich die Wahl- und Regierungs programme aller demokratischen Parteien im bayerischen Landtag bringen, die sie für die anstehenden Landtagswahlen am 8. Oktober vorgelegt haben. En détail lassen sich diese Programme jedoch schwer miteinander vergleichen. Jede Partei setzt ja ihre eigenen Schwerpunkte. Themen, die der einen Partei absolut wichtig erscheinen, werden bei der anderen gar nicht benannt.
Die einen versehen ihre Forderungen mit tiefgehenden Erläuterungen, die anderen begnügen sich mit vermeintlich selbsterklärenden Aufzählungen. Außerdem macht es natürlich einen Unterschied, ob es sich um das Wahlprogramm einer Oppositionspartei handelt, deren Ziele und Pläne nur für den Zeitraum des Wahlkampfs geschrieben wurden, oder ob eine Regierungspartei die Pläne und Ziele für eine gesamte Legislaturperiode vorlegt, wie es die CSU getan hat.
Dennoch versuchen wir hier Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Schließlich können die Informationen helfen besser zu erkennen, wo die Parteien in Bezug auf die relevanten Themen stehen, und sich dementsprechend zu entscheiden. Im Folgenden stellen wir die Wahl - beziehungsweise Regierungsprogramme der demokratischen Fraktionen in der Reihenfolge vor, die der Zahl ihrer derzeitigen Abgeordneten entspricht.
CSU
"In Bayern lebt es sich einfach besser" – so lautet der Titel des Regierungsprogramms der Union. Darin stellt die Partei klar: "Bildung hat Top-Priorität in Bayern." Man wolle Chancen durch Bildung schaffen, und dies für alle. Dazu wolle man der "Vielfalt der Talente mit der Vielfalt an Bildungswegen gerecht" werden. Auch, indem man am "bewährten gegliederten Schulsystem" festhält.
Dennoch will die CSU "für unsere Kinder (…) noch besser werden". Dafür brauche es "in der Schule mehr Qualität, mehr Empathie und mehr Digitalisierung". Bis zum Ende einer nächsten möglichen Regierungsbeteiligung wolle man "insgesamt 8.000 neue Stellen für Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Ver-waltungskräfte, Sozialpädagogen und Schulpsychologen schaffen". Die Christsozialen setzen auf Multiprofessionalität und versprechen, "Schulleitungen und Verwaltungen (…) von Bürokratie" zu befreien.
Außerdem tritt die CSU für eine Stärkung des Lehramtsstudiums ein und will, entgegen der aktuellen Praxis, "dass künftige Lehrkräfte ihr Studium in der Heimat verbringen und anschließend in der Heimat unterrichten können".
Das Lehramt für Grund- und Mittelschulen will die Partei des Ministerpräsidenten vor allem über ein höheres Einstiegsgehalt attraktiver machen. Sie schreibt dazu: "Wir haben den Einstieg in A 13 für Grund- und Mittelschullehrer geschaffen und wollen bis 2027 die komplette Umstellung auf die Eingangsbesoldung A 13 abgeschlossen haben, also ein Jahr früher als vereinbart."