Schon sei der UN-Konferenz in Rio de Janeiro 1992 ist nachhaltige Entwicklung als dringliches globales Ziel anerkannt, doch konkret passiert ist zu wenig. Herausforderungen wie die globale Erwärmung, weltweite Armut und Wanderungsbewegungen und Raubbau an natürlichen Ressourcen kann die kommende Generation nur bewältigen, wenn Sie lernt, „ihr eigenes Handeln zu reflektieren, Verantwortung zu übernehmen und dazu beizutragen, die Gesellschaft nachhaltig zu gestalten, um eine lebenswerte Zukunft für alle zu gestalten“, wie es in einem von mehreren Anträgen zum Thema „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ heißt, die der BLLV auf seiner Landesdelegiertenversammlung verabschiedet hat.
Ziel muss dabei sein, dass sich der Alltag in Bildungseinrichtungen an Kriterien nachhaltiger Entwicklung orientiert, entsprechend der Vorgaben des LehrplanPLUS, der BNE als fächerübergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel setzt. Pädagogisch müssen zentrale Elemente und Methoden von Umweltbildung, Demokratiepädagogik und Globalem Lernen zusammengeführt werden. „BNE setzt als erfahrungsbetontes pädagogisches Konzept darauf, dass die Schülerinnen und Schüler konkrete Möglichkeiten des Engagements für Umweltschutz und globale Gerechtigkeit erkennen sowie Handlungsspielräume zur Gestaltung ihrer Lebenswelt erkunden und partizipativ ausfüllen“.
Personal und Finanzen aufstocken, Lehrerbildung erweitern
Damit Schulen diese Ziele erreichen können, fordert der BLLV Unterstützung von Schulen hinsichtlich Strukturen und Ressourcen zur Umsetzung von BNE in verschiedenen Bereichen: Das Thema muss in Schulentwicklungsprozessen zentrale Bedeutung erhalten, das Kultusministerium muss in Kooperation mit dem Umweltministerium Personal- und Finanzressourcen aufstocken. Des Weiteren braucht es Arbeitsgruppen auf Schulamts- und Regierungsebene sowie eine Landesarbeitsgruppe in der ALP Dillingen.
Außerdem müssen angehende Lehrerinnen und Lehrer bereits in der Ausbildung für BNE fit gemacht werden: In allen Phasen müssen „Pädagogen unabhängig von ihren studierten Unterrichtsfächern theoretisches Wissen und methodische Kompetenzen“ erwerben.
BLLV-Präsidentin Simone Fleischmann sieht es dabei als positives Signal, dass sich Schülerinnen und Schüler für Klimaschutz einsetzen: „Sie appellieren mit Fridays for Future für mehr Nachhaltigkeit und eine politische Kehrtwende in Sachen Klimapolitik. Das ist beeindruckend und zeigt, dass junge Menschen politisch unterwegs sind und sich aktiv beteiligen. Ein leuchtendes Vorbild!“
BLLV-Mitglieder stiften Wald in Äthiopien
Viele Mitglieder des BLLV setzen hier auch privat ein Zeichen: Der BLLV-Wirtschaftsdienst bietet die Umwandlung des privaten Haftpflichtvertrags in einen nachhaltigeren Tarif an: Für jeden solchen nachhaltigen Vertrag wird in einem von Abholzung bedrohten Gebiet in Äthiopien ein Baum gepflanzt. So entsteht dort ein ganzer BLLV-Wald auf einer Fläche von gut 8 Hektar. Denn in einem ersten Schritt wechseln 9.666 Mitglieder in den Tarif, den die Versicherung „Die Bayerische“ in ihrer nachhaltigen Linie „pangea.life“ in Kooperation mit WeForest anbietet. Damit werden der Atmosphäre in den nächsten 20 Jahren etwa 260 Tonnen des Treibhausgases CO2 entzogen. Als Symbol dafür hat der BLLV-Wirtschaftsdienst seinen Stand im Foyer der Landesdelegiertenversammlung als mehrere Meter hohen Baum gestaltet.
» Gesammelte Anträge zu „Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)“ im Wortlaut (pdf)