Aktuelle Situation
Derzeit werden bereits bewilligte, aber nicht angetretene Planstellen durch befristete Arbeitsverträge besetzt, anstatt die Stellen an andere zur Verfügung stehende Bewerber weiterzugeben.
Für das Schuljahr 2012/ 2013 bedeutete dies, dass über 100 freie Planstellen trotz des festgestellten Bedarfs nicht langfristig besetzt, sondern mit befristeten Angestelltenverträgen überbrückt wurden.
Dies wäre nicht nötig gewesen, da auf den Wartelisten der verschiedenen Lehrämter noch viele arbeitswillige und hochqualifizierte Lehrkräfte zur Verfügung standen und noch zur Verfügung stehen.
Das führte dazu, dass Schulen vor Ort wiederum nicht langfristig planen konnten, eine kontinuierliche Stellenbesetzung nicht gewährleistet und die Unterrichtsversorgung erneut nicht auf Dauer gesichert werden konnte.
Darüber hinaus ergibt sich aus dieser Verteilung der Stellen eine für die jungen Kollegen und Kolleginnen extrem belastende Situation, da sie nach Ablauf ihrer Angestelltenverträge oft nicht wissen, wann, wo und in welchem Umfang sie wieder ein Stellenangebot bekommen werden.
Darüber hinaus ergibt sich aus dieser Verteilung der Stellen eine für die jungen Kollegen und Kolleginnen extrem belastende Situation, da sie nach Ablauf ihrer Angestelltenverträge oft nicht wissen, wann, wo und in welchem Umfang sie wieder ein Stellenangebot bekommen werden.
Petitum
Die ABJ fordert, dass alle im Haushalt bewilligten Planstellen als solche besetzt werden. Sollte also eine Planstelle nicht angetreten werden, so ist sie durch die oder den nächstbeste/n Bewerberin oder Bewerber zu besetzen.
Begründung
Die genannten Planstellen sind vom Landtag beschlossen sowie die Mittel freigegeben und im Haushalt eingerechnet, nachdem ein Stellenbedarf an den Schulen festgestellt und bestätigt worden ist.
Durch eine Umwandlung genehmigter Planstellen in Angestelltenverträge werden auf Kosten der betroffenen Kolleginnen und Kollegen enorme Finanzmittel eingespart.
Eine konsequente Besetzung der Planstellen ermöglicht den Schulen und der Schulaufsicht aber Planungssicherheit als auch Kontinuität im täglichen Arbeiten. Sie reduziert den Unterrichtsausfall und gewährleistet darüber hinaus eine kontinuierliche Unterrichtsversorgung.
Gerade im personellen Bereich ist eben jene Kontinuität die Grundlage von Schulentwicklungsprozessen, in die sich die jungen, motivierten Kolleginnen und Kollegen gerne einbringen würden, wenn sie die benötigten Planstellen antreten könnten.
Darüber hinaus ist spätestens seit John Hatties Studien bekannt, dass Lernen vornehmlich über Beziehungen funktioniert und dass erfolgreiche Lernprozesse somit auf längerfristige Bindungen zwischen Lehrenden und Lernenden angewiesen sind, die kurzfristige Aushilfen und mobile Reserven schon per se nicht aufbauen können.
Bitte informieren Sie mich frühestmöglich, wann und in welchem Ausschuss diese Petition beraten wird. Bitte teilen Sie mir auch die Namen der Berichterstatter mit.
Für Rückfragen und weitere Informationen stehe ich selbstverständlich zur Verfügung. Sehr gerne würde ich auch vom beratenden Ausschuss gehört werden, um das Anliegen weiter zu erläutern und Nachfragen zu beantworten.