Die Stundenaufstockung für Schulpsychologen, Beratungslehrkräfte und Schulsozialpädagogen, wie sie Kultusminister Piazolo in seiner Pressemitteilung vom 16. Juli verkündet hat, ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.
Bedarf wächst: Psychische Erkrankungen nehmen seit Beginn der Pandemie bei Schülerinnen und Schülern zu
Auch wenn sich das Pandemiegeschehen derzeit etwas beruhigt, sind doch die Auswirkungen der Pandemie für Schülerinnen und Schüler noch lange nicht vorbei. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen eine Zunahme von Depressions- und Angsterkrankungen, Schlafstörungen, soziale Isolation und gestörtes Essverhalten. Seit Öffnung der Schulen für sehr viele Schülerinnen und Schüler nach den Pfingstferien steigen die Einsätze in der Krisenintervention in allen Regierungsbezirken deutlich an.
Auch vor dem Hintergrund, im kommenden Schuljahr die Schülerinnen und Schüler vor weiteren „psychischen Schäden“ zu bewahren ist diese Stundenaufstockung nur zu begrüßen.
So können beispielsweise Schulpsychologinnen und Schulpsychologen Lehrkräfte orts- und zeitnah professionell bei Anzeichen einer depressiven Erkrankung zusammen mit dem regionalen Netzwerk gut unterstützen. Beratungslehrkräfte können ebenso durch kompetente Beratung, wie erfolgreiches Lernen gut gelingen kann, professionell dazu beitragen, wie durch die Corona-Pandemie bedingte vorhandene Lernlücken wieder gut geschlossen werden können.
Professionelles Beratungs- und Unterstützungsnetzwerk muss jetzt aufgebaut werden
Die 170 Stellen können nur ein Anfang für weitere Schritte des Ausbaus eines professionellen Beratungs- und Unterstützungsnetzwerkes sein. Ausweitung der universitären Ausbildung, Beförderungsämter für Koordinatoren und schulartübergreifende Gleichstellung sind hier nur die drei wichtigsten Punkte.
Autor: Siegfried Hümmer, Leiter der LFG Schulberatung